APA - Austria Presse Agentur

Selenskyj würdigt Ukraines Luftstreitkräfte

Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Rolle der Luftwaffe seines Landes im Krieg gegen Russland gewürdigt. Moskau habe gehofft, "unsere Luftwaffe in den ersten Stunden der großen Invasion zu zerstören", sagte Selenskyj in einem am Samstag in Kiew verbreiteten Video. "Natürlich war das für den Feind ein völlig verrücktes Ziel - wie viele andere Ziele auch." Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock sicherte Kiew unterdessen notfalls jahrelange Unterstützung zu.

Die Piloten seien erstklassig und würden auch von anderen Staaten für ihr Können gelobt, unterstrich Selenskyj in seiner Videobotschaft. Der Staatschef hatte zuvor schon zum "Tag der Luftstreitkräfte" gratuliert und erklärt: "Die Invasoren werden vergehen wie Tau in der Sonne. Und unsere Verteidigung ist die Sonne und wird sie sein". Selenskyj unterstrich einmal mehr, dass der Kampf um die Freiheit und die Unabhängigkeit des Landes nur gemeinsam gelingen könne.

"Es ist eine gemeinsame Arbeit. Und es ist ein Ergebnis, das dank der Stärke und der Solidarität aller erreicht wird, die Freiheit schätzen und die Tyrannei nicht tolerieren", sagte mit Blick auch auf andere Staaten, die die Ukraine unterstützen. "Freiheit gewinnt immer." Selenskyj kündigte an, dass auch Unterstützer der Ukraine im Ausland geehrt werden sollten.

Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sicherte der Ukraine am Wochenende notfalls jahrelange Unterstützung im Krieg gegen Russland zu. "Wir müssen leider davon ausgehen, dass die Ukraine auch im nächsten Sommer noch neue schwere Waffen von ihren Freunden braucht", sagte Baerbock der "Bild am Sonntag". "Die Ukraine verteidigt auch unsere Freiheit, unsere Friedensordnung. Und wir unterstützen sie finanziell und militärisch - und zwar so lange es nötig ist. Punkt."

Baerbock äußerte die Erwartung, dass der Krieg "noch Jahre dauern könnte". Russlands Präsident Wladimir Putin habe eine "Wahnvorstellung" gehabt, die Ukraine binnen kürzester Zeit einzunehmen. Dieses Vorhaben sei aber nicht aufgegangen. Die Außenministerin verteidigte auch den Anspruch der Ukraine auf die von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim. "Auch die Krim gehört zur Ukraine. Die völkerrechtswidrige Annexion von 2014 hat die Welt nie anerkannt."

Baerbock warnte davor, angesichts der monatelangen Kämpfe eine Kriegsmüdigkeit in Deutschland herbeizureden. "Klar spüren inzwischen alle die Folgen von Putins Energiekrieg am eigenen Geldbeutel. Die soziale Spaltung Europas gehört zur Kriegsführung Putins. Dies müssen wir verhindern. Das wird ein steiniger Weg, aber es gehört zur politischen Verantwortung, die sozialen Schieflagen in Folge hoher Energiepreise abzufedern."

Russland war am 24. Februar in das Nachbarland einmarschiert. Am vergangenen Mittwoch dauerte der Krieg damit genau ein halbes Jahr an. Am selben Tag feierte das Land auch 31 Jahre Unabhängigkeit.