Covid Medikament Paxlovid: Seltener Infektions-Rebound nach Behandlung

GECKO-Kritik an niedrigen Medikamenten-Abrufen in den Bundesländern
Nach der Covid-Behandlung mit Paxlovid kann es selten kurz nach Ende der Symptome zu deren Wiederaufflammen kommen.

"Ein Covid-Rebound tritt gewöhnlich zwei bis acht Tage nach dem Abklingen der Ersterkrankung auf. Mit Paxlovid behandelte Personen können also länger als üblich Covid-positiv und damit infektiös bleiben", informierte der Infektiologe Herwig Kollaritsch. Die Krisenkoordination GECKO kritisierte indes die niedrigen Medikamenten-Abrufzahlen in den Bundesländern.

Antivirale Therapie

Paxlovid ist derzeit die einzige zugelassene orale antivirale Therapie gegen schwere Verläufe von Covid-19 und sollte rasch nach Symptombeginn bzw. einem positivem Testergebnis eingenommen werden. "Das Auftreten von Rebounds schmälert die Bedeutung des Medikaments in der Covid-Behandlung nicht", betonte Kollaritsch in der GECKO-Aussendung vom Freitag. "Paxlovid hat eine hohe Wertigkeit in der Therapie von Covid-19. Der klare Nutzen von Paxlovid: Viruslast und Hospitalisierungsrate werden drastisch reduziert", berichtete der Mediziner und GECKO-Experte.

Die Bundesregierung hatte zuvor die GECKO-Mitglieder sowie die Fachgruppe Therapieboard des Obersten Sanitätsrates um ihre wissenschaftliche Einschätzung zu den sehr seltenen Rebounds nach der Behandlung mit Paxlovid-Tabletten gebeten. Sowohl Geimpfte, Ungeimpfte als auch zuvor schon mal Genesene können von dem Effekt betroffen sein.

In Österreich eher verhalten abgerufen

Paxlovid und andere verfügbare Medikamente für Covid-19-Risikogruppen wurden bisher in Österreich noch eher verhalten abgerufen, sie sind aber ausreichend vorhanden, bemängelt die im Bundeskanzleramt angesiedelte gesamtstaatliche Covid-Krisenkoordination (GECKO). Auf Seite der Nachfrage könnten eine mittelmäßige Informiertheit der Risikogruppen sowie das veränderte Testverhalten eine Rolle spielen, wird in dem aktuellen Report erläutert. Auf der Angebotsseite sei zudem festzustellen, dass vor allem in Wien mehr Medikamente abgerufen werden. Dies deute daraufhin, dass die Verfahren für den Medikamentenzugang in den Bundesländern ein relevanter Faktor sind.

"GECKO hat sich bereits im letzten Bericht vom 25. Juli 2022 dafür ausgesprochen, die Verfahren für den Medikamentenzugang in den Bundesländern zu erleichtern", erinnerte Generalmajor Rudolf Striedinger als GECKO-Vorsitzender. "Wir haben akut und voraussichtlich auch in Zukunft hohe Infektions- und Fallzahlen", warnte er. "Glücklicherweise sind in Österreich zugleich wirksame Medikamente zur Behandlung von Covid-19 in ausreichender Zahl vorhanden. Das sollten wir dringend nutzen, um schwere Verläufe und Hospitalisierungen zu verhindern."

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