APA - Austria Presse Agentur

Sexuell übertragbare Krankheiten breiten sich ungebremst aus

Die weltweite Verbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten ist in den vergangenen Jahren nahezu unverändert hoch geblieben. Jeden Tag treten mehr als eine Million neuer Fälle der ansteckenden Krankheiten auf, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie vorrechnet.

Allein vier Infektionen - Chlamydiose, Gonorrhoe, Syphilis und Trichomoniasis - würden jährlich mehr als 376 Millionen Mal rund um den Globus verzeichnet. Die Studie stützt sich auf die letzten verfügbaren Statistiken aus dem Jahr 2016. Die Zahlen der weltweiten Ansteckungen seien seit 2012 nicht zurückgegangen, betonte die WHO. Abgesehen von der Gonorrhoe machen sich viele der Infektionen nicht durch Symptome bemerkbar. Die WHO-Expertin Melanie Taylor sprach deshalb von einer "versteckten Epidemie, einer stillen Epidemie, einer gefährlichen Epidemie".

Die Krankheiten werden meist durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen und können gravierende gesundheitliche Folgen haben. Nicht nur die Sexpartner, sondern auch deren Kinder sind von den Folgen betroffen. Laut WHO war Syphilis im Jahr 2016 für rund 200.000 Totgeburten verantwortlich.

Die WHO forderte eine bessere medizinische Versorgung der Erkrankten, da die Infektionen durch rechtzeitige Diagnose und die richtigen Medikamente oft gut behandelbar seien. Zudem empfahl die WHO die Verwendung von Kondomen und Vorsorgeuntersuchungen.