APA - Austria Presse Agentur

Shell muss in Nigeria für Ölschäden zahlen

Der britische Ölkonzern Shell wird 15 Millionen Euro an Dorfgemeinschaften in Nigeria für Schäden durch Öl-Verseuchungen von 2004 bis 2007 bezahlen. Der Konzern und die niederländische Umweltschutzorganisation Milieudefensie einigten sich auf eine entsprechende Regelung, wie es in einer am Freitag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung heißt. Außerdem wurde in den Öl-Leitungen ein System installiert, das Lecks frühzeitig entdeckt.

Die Einigung ist Folge eines Gerichtsurteils vom vergangenen Jahr in Den Haag. Shell betonte in der Erklärung, der Vergleich sei "keine Anerkennung der Haftpflicht". Die Umweltorganisation sprach von Gerechtigkeit. "Unternehmen kommen nicht mehr davon mit Umweltverschmutzung und dem Ignorieren von Menschenrechten. Sie können zur Verantwortung gerufen werden", sagte Direktor Donald Pols. Milieudefenise zitiert auch einen der Kläger, Eric Dooh: "Dank dieser Entschädigung können wir unsere Gemeinschaft erneut gestalten."

Vor knapp 15 Jahren hatten Bauern aus dem Nigerdelta mit der Umweltschutzorganisation das Verfahren gegen Shell angestrengt, nachdem durch Lecks große Gebiete verseucht worden waren. 2021 hatte das Gericht ein Tochterunternehmen von Shell in Nigeria für haftbar erklärt. Der Mutterkonzern sei nicht direkt haftbar, habe aber eine "Sorgfaltspflicht", urteilte das Gericht. Die Lecks sind zum großen Teil Folge von Sabotage.

Shell hatte damals seinen Sitz in Den Haag. Seit 2022 ist Shell nur noch ein britisches Unternehmen mit Sitz in London.