APA - Austria Presse Agentur

Silikon-Backformen geben Substanzen an Backware ab

Silikon-Backformen sind nicht so bedenkenlos zu benützen, wie gedacht. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat 22 Produkte getestet und festgestellt, dass alle Substanzen an die Backwaren abgeben. Manche mehr, manche weniger. "Zwar geht von keinem Produkt im Test eine unmittelbare Gesundheitsgefahr aus, dennoch wäre eine tägliche Verwendung solcher Backformen nicht empfehlenswert", sagte Birgit Schiller, Projektleiterin beim VKI.

"Alle von uns untersuchten Produkte setzen bei der Benutzung Silikonverbindungen frei, die in die Lebensmittel übergehen und somit beim Verzehr in den Körper aufgenommen werden können. Neben Silikonverbindungen lösten sich aus einigen Proben auch geringe Mengen an Weichmachern, UV-Filtern, diversen Lipiden, organischen Säuren und deren Fettsäureester", erklärte Schiller. "Leider gibt es bisher keine spezifischen Rechtsvorschriften für Silikon als Lebensmittelkontaktmaterial. Das wäre aber sinnvoll und notwendig, um Gesundheitsrisiken für Verbraucherinnen und Verbraucher ausschließen bzw. reduzieren zu können."

Die getesteten Produkte wurden auf eine Vielzahl von Stoffen geprüft und anschließend auf einer Ampelskala - Rot, Gelb und Grün - bewertet. Im Gesamtergebnis wurden sechs Produkte mit "Grün", zehn Artikel mit "Gelb" und sechs Fabrikate mit "Rot" bewertet. Die Ergebnisse wurden im Magazin "Konsument" veröffentlicht.

Auch die im Test mit "Grün" bewerteten Backformen sind nicht etwa "inert" (völlig chemisch neutral), sondern geben beim Backen ebenfalls Substanzen an die Lebensmittel ab. Das bedeutete, dass jene mit "Grün" bewerteten Backformen, geringe Mengen an Silikonverbindungen abgeben, jene mit "Gelb" ein oder mehrere problematische Stoffe, ohne dass Grenzwerte überschritten wurden, und bei "Rot" können höhere Schadstoffkonzentrationen abgegeben werden.

Zu den mit "Rot" bewerteten, Artikeln gehören Backformen von Amazon Basics, AliExpress (zwei Produkte), Tupperware, ionEgg und wish.com. Die beiden Produkte von Amazon Basics und ionEgg überschritten dabei sogar den Globalmigrationsgrenzwert, der die höchstzulässige Menge nicht­flüchtiger Stoffe definiert, die ein Kunststoff, der mit Lebensmitteln in Kontakt kommt, abgeben darf.

"Grundsätzlich empfiehlt es sich, auf die Benutzungshinweise der Backformen zu achten. Die angegebene Höchsttemperatur sollte in jedem Fall eingehalten werden", machte Schiller aufmerksam. "Um den Kontakt von Silikonmaterial und Lebensmittel bei hohen Temperaturen möglichst kurz zu halten, ist es besser, die Backformen in den bereits vorgeheizten Ofen zu geben. Zudem sollten sie mindestens fünf Zentimeter vom Rand platziert werden und die Grillfunktion darf natürlich nicht zusammen mit Silikon-Backformen genutzt werden, genauso wenig wie die Produkte mit offenen Flammen oder Heizplatten in Kontakt kommen dürfen."

(S E R V I C E - Die vollständigen Ergebnisse gibt es ab sofort in der Dezember-Ausgabe des Test-Magazins "Konsument" und unter www.konsument.at/silikonbackformen22.)