APA - Austria Presse Agentur

Skisaison startet neuerlich im Lichte der Coronapandemie

Österreichweit sind am heutigen Marienfeiertag einige Skigebiete in die neue Saison gestartet. Diese beginnt neuerlich im Schatten der Coronapandemie. Immerhin dürfen die Pistenbetreiber unter der 2G-Regel und mit beschränktem Gastro-Angebot aber öffnen, während sonst so gut wie alles geschlossen halten muss. Der Andrang viel unterschiedlich aus. Die Urlauber fehlen, Einheimische nutzten den freien Tag bei teils winterlichem Wetter für ihre ersten Schwünge.

Auf der Turracher Höhe, die an der Grenze zwischen Kärnten und der Steiermark liegt, herrschte recht reger Andrang. "Wir haben etwa 1.500 Leute im Skigebiet", erklärte Harald Rossmann von den örtlichen Bergbahnen auf APA-Anfrage. Das sei ein guter Wert für den Saisonstart - auch wenn man natürlich merke, dass die Skiurlauber fehlen. Mit den 2G-Kontrollen gebe es "überhaupt keine Probleme", sagte Rossmann: "Wir haben heute dementsprechend viel Kassapersonal, dass wir keine Wartezeit haben."

"Sehr gut" in die Saison gestartet sei man am Mittwoch auch in Bad Kleinkirchheim, sagte Sabine Peternell: "Wir sind zufrieden - es ist zwar nicht das beste Wetter, aber das tut dem Skivergnügen keinen Abbruch." Bei den 2G-Kontrollen gebe es kaum Probleme: "Uns freut, dass sich viele Gäste gut vorbereitet haben, sie haben also Skikarten bereits über den Webshop gekauft und auch den 2G-Nachweis gleich damit verknüpft." Hier gebe es aber noch Luft nach oben: "Es wäre viel geholfen, wenn sich die Leute vor dem Skitag online über diese Möglichkeiten informieren würden."

In Salzburg und Oberösterreich erfolgte der Saisonstart bei wechselhaftem, aber schneereichen Wetter. Auf der Schmittenhöhe wurden die Erwartungen ohne Hotellerie ohne Hütten-Gaudi mit etwa 1.600 Besuchern bestätigt. In Zauchensee und Obertauern, jeweils geöffnet seit dem vergangenen Wochenende, strömten in den vergangenen Tagen bis zu 3.000 Skibegeisterte auf die Pisten. Die Regionen Annaberg und Hinterstoder-Wurzeralm verzeichneten am Marienfeiertag einen ähnlich starken Andrang. Einzig in Saalbach entwickelte sich dieser mäßig.

In der Steiermark öffneten am Feiertag etwa die Stuhleck Bergbahnen ihre Tore. Geschäftsführer Fabrice Girardoni erklärte auf APA-Anfrage, es herrsche reger Andrang: "Auch weil viele Saisonkarten eingelöst werden." Die Wartenden würden sich im Freien verteilen, allgemein in der Branche habe man das Gefühl, die Leute seien froh, ins Freie zu kommen. Beim Anstehen seien die Wintersportler sehr diszipliniert: "Wir haben den Eindruck, dass die Leute die Kontrollmechanismen wie 2G in der vergangenen Zeit verinnerlicht haben."

Auf der Planai herrschte bereits am vergangenen Wochenende ein regelrechter Ansturm - darauf reagierte man mit einem neuen Anstehkonzept, was am Feiertag bereits gut funktionierte, sagte Geschäftsführer Georg Bliem im Gespräch mit der APA. "Die Leute, die anstehen, werden aufgeteilt: In jene, die bereits online ein Ticket gekauft haben und in jene, die erst eines kaufen müssen. Das ist zwar mit einem hohen Personalaufwand verbunden, aber funktioniert." Der Ansturm sei ungebrochen, bereits kurz nach 8.00 Uhr seien am Mittwoch die Leute bei minus zwölf Grad Schlange gestanden, am Vormittag waren mehr als 3.500 auf den Pisten. Völlig unproblematisch laufen laut Bliem die 2G-Kontrollen: "Die Leute kommen gut vorbereitet, zücken gleich das Handy mit dem Green Pass." Und die FFP2-Maske werde auch als Kälteschutz verwendet.

Das Verständnis für die eingehenden Kontrollen der Sicherheitsmaßnahmen in Gondeln und Liften war durchwegs groß. Insbesondere die Möglichkeit, den Skipass online mit dem persönlichen Gesundheitszertifikat zu verknüpfen, sei allenthalben bereitwillig angenommen worden und habe die Organisatoren logistisch entlastet, resümierte Helmut Holzinger, Vorstand der Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG. Der regelrechte Sturm auf die Skigebiete am heutigen Feiertag hatte in der Früh eine kurzzeitige Server-Überlastung der zentralen Kontrollsysteme für Eintrittskarten und 2G-Zertifikate zur Folge. Unterschiedliche, teils veraltete Systeme in den verschiedenen Skigebieten funktionierten noch nicht flächendeckend, bemerkte Holzinger.

Mit Blick auf die Hotellerie zeigte sich der Obmann der Fachgruppe Seilbahnen Oberösterreich besorgt. Die Nachfrage in den für Take-Away-Bedienung geöffneten Hütten und Restaurants hielt sich landesweit in sehr engen Grenzen, einzig im Salzburger Annaberg erfreuten sich Gastro-Betriebe regen Konsums. Blieben Nächtigungsmöglichkeiten und Gastronomie weiterhin geschlossen, sei der Skitourismus "von vornherein zum Scheitern verurteilt", betonte Holzinger und verwies auf die Gefahr, Saisonarbeiter könnten in Regionen abwandern, die den Lockdown früher beenden als Oberösterreich.

In Vorarlberg, wo noch wenige Skigebiete offen sind, konnte von einem Ansturm keine Rede sein. Dort herrschte auch der stärkste Schneefall. "Der Zulauf hat sich in Grenzen gehalten, war für das Wetter aber in Ordnung", erklärte Seilbahnwirtschaft-Sprecher Andreas Gapp zu Mittag. "Ich habe es heute genossen, ich mag es im Schneetreiben Ski zu fahren. Aber da bin ich eher in der Minderheit, das gebe ich zu."