Sloweniens Premier rechnet mit EU-Reisefreiheit im Februar
Die Hälfte der Heimbewohner hat bereits eine Coronainfektion bereits hinter sich, 270 sollten am Sonntag geimpft werden, hieß es. Die 30 Beschäftigten sollten dann am Montag folgen. Auch in weiteren Altersheimen im Land, darunter in der Hauptstadt Ljubljana, liefen die Impfaktionen voll an. Wie andere EU-Staaten hat auch das Zwei-Millionen-Land Slowenien am gestrigen Stefanitag eine erste Lieferung mit knapp 10.000 Impfdosen erhalten.
Slowenien ist in der zweiten Welle besonders hart von der Pandemie getroffen worden und verzeichnet mit mehr als 2.500 Coronatoten gemessen an der Bevölkerung eine doppelt so hohe Opferzahl wie Österreich. Die konservative Regierung drückt daher bei den Impfungen aufs Tempo. So soll schon Ende Jänner mit der Impfung der Allgemeinbevölkerung im Alter von 80 Jahren begonnen werden, sagte Gesundheitsstaatssekretärin Marija Magajne am Sonntag in einem Altersheim in Ljubljana.
Der Chef des staatlichen Instituts für öffentliche Gesundheit, Milan Krek, nannte die Impfung von 60 Prozent der gesamten Wohnbevölkerung bis zum Sommer als Ziel. Die Behörden haben dafür bereits ein elektronisches Anmeldesystem eingerichtet, das bis Sonntagvormittag 87.000 Anträge registrierte. Dies entspricht 4,4 Prozent der slowenischen Bevölkerung. Mit den Registrierten soll Kontakt aufgenommen werden, sobald der Impfstoff für ihre Bevölkerungsgruppe verfügbar sei.
Unter den ersten Geimpften war auch der in einem Altersheim lebende emeritierte Marburger Bischof Franc Kramberger. Der 84-Jährige wolle mit gutem Beispiel vorangehen, hieß es von den Behörden. Der 62-jährige Jansa sagte, dass er sich "sofort" impfen lassen werde, wenn seine Bevölkerungsgruppe an der Reihe sei. Schließlich sei die Impfung derzeit noch ein "großes Privileg", das man nicht kaufen könne.
Jansa richtete dabei auch schon den Blick auf die Staaten außerhalb der Europäischen Union. "Es ist unsere Pflicht, dass wir einen Teil des Impfstoffes, den wir in der Europäischen Union reserviert haben, auch anderen zur Verfügung stellen, sobald wir aus dem Gröbsten heraußen sind", betonte er. "Das ist nicht nur eine Frage der Solidarität, sondern auch des Eigeninteresses", sagte er in Anspielung auf das Infektionsgeschehen auf dem Westbalkan, mit dem Slowenien wirtschaftlich und gesellschaftlich eng verflochten ist.
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