APA - Austria Presse Agentur

Soldatenmarsch in Kiew trotz Absage von Militärparade

Nach der Absage der traditionellen Militärparade haben in Kiew rund 20.000 Menschen an einem inoffiziellen Marsch anlässlich des ukrainischen Unabhängigkeitstags teilgenommen. Hauptsächlich uniformierte Soldaten, aber auch Veteranen, Angehörige und Sympathisanten, liefen am Samstag durch das Zentrum der Hauptstadt und schwenkten blau-gelbe Nationalfahnen.

Der neue ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hatte die Parade abgesagt und angekündigt, das dadurch gesparte Geld in Sonderprämien für die Soldaten zu stecken. Soldaten und Veteranen des Kriegs in der Ostukraine organisierten daraufhin selber einen Marsch. Die Stimmung in Kiew war emotional aufgeladen. Angehörige hielten Bilder getöteter Soldaten hoch, die Menge rief "Danke" und "Ruhm der Ukraine".

Präsident Selenskyj hatte im Wahlkampf versprochen, den Krieg in der Ostukraine zu beenden. Seit dem Ausbruch des Konflikts zwischen ukrainischen Truppen und von Russland unterstützten Separatisten im Frühjahr 2014 wurden bereits mehr als 13.000 Menschen getötet.