APA - Austria Presse Agentur

Spanien nimmt bewegenden Abschied von 80.000 Corona-Toten

Mit einer bewegenden Trauerfeier hat Spanien Abschied von seinen mehr als 81.000 Todesopfern der Corona-Pandemie genommen.

Im Mittelpunkt der von König Felipe VI. geleiteten Zeremonie stand am Donnerstag in Madrid die Ehrung der MitarbeiterInnen des spanischen Gesundheitssystems. Die 102 SanitäterInnen, PflegerInnen und ÄrztInnen, die sich bei der Behandlung von PatientInnen ansteckten und mit Covid-19 starben, wurden posthum mit dem Großkreuz des Zivilverdienstordens ausgezeichnet.

Das Staatsoberhaupt überreichte den Hinterbliebenen die Auszeichnung persönlich. Viele der rund 700 Gäste hatten Tränen in den Augen. "Unser Respekt und unsere Bewunderung gilt den MitarbeiterInnen des Gesundheitswesens, die von Beginn der Pandemie an mit voller Hingabe gearbeitet haben", sagte der Monarch auf dem Armeria-Platz vor dem Königlichen Palast. Felipe bezeichnete die MitarbeiterInnen des Gesundheitssystems als ethische und soziale Vorbilder. Ein Orchester und Sänger trugen das Lied "Hallelujah" von Leonard Cohen vor.

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Pandemie "nicht auf die leichte Schulter nehmen"

Die Trauerfeier wurde auch dazu genutzt, die Bedeutung der Impfung hervorzuheben. Die Pandemie sei noch nicht zu Ende, betonte Felipe. Die Impfstoffe stellten "die Hoffnung" im Kampf gegen das Virus dar. Unter den Teilnehmern war neben Königin Letizia, Ministerpräsident Pedro Sanchez und anderen Persönlichkeiten auch die 97-jährige Araceli Hidalgo.

Die Bewohnerin eines Seniorenheimes der Stadt Guadalajara war am 27. Dezember 2020 als erste Spanierin geimpft worden. Sie hielt am Donnerstag eine kurze Rede und hatte dabei vor allem eine Botschaft für die jüngeren Spanier parat: "Ich bitte die jungen Leute, die Pandemie nicht auf die leichte Schulter zu nehmen."

Der Aufruf der rüstigen Pensionistin hat einen guten Grund: Seit Ende Juni verschlechtert sich wieder die Corona-Lage in Spanien. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg zuletzt auf 270 - sie ist damit mehr als fünf mal so hoch wie vor zwei Wochen. Und es sind vor allem die zwölf- bis 19- sowie die 20- bis 29-Jährigen, die die Zahlen in die Höhe treiben. Die 14-Tage-Inzidenz liegt in diesen Altersgruppen mit jeweils gut 1.250 und gut 1.500 deutlich über dem Durchschnitt (469).