APA - Austria Presse Agentur

Sparkurs bei Ford trifft auch Österreich-Generalimporteur

Der Sparkurs beim US-Autobauer Ford trifft nun auch den heimischen Generalimporteur Ford Motor Company (Austria) GmbH im 14. Wiener Gemeindebezirk. Von den 54 Mitarbeitern wird rund die Hälfte ihren Job verlieren, berichtet "wien.ORF.at". An einem Sozialplan wird gearbeitet, so der Importeur. Der Personalabbau soll Ende September abgeschlossen sein.

Ford hat in den ersten drei Monaten des heurigen Jahres 1.846 Kfz-Neuzulassungen verzeichnet und hält damit einen Marktanteil von 5,8 Prozent. Im Vorjahr verkaufte der Konzern 19.916 Neuwagen in Österreich, um vier Prozent weniger als 2017. Erfolgreichstes Modell war der Kompaktwagen Focus auf Platz elf der Zulassungsstatistik. 5.092 Neuzulassungen wurden beim Focus verzeichnet. Zum Vergleich: Der Platzhirsch VW Golf kam auf mehr als das doppelte.

Erst vor zwei Wochen hat Ford angekündigt, in Deutschland 5.000 Stellen zu streichen. "Diese Ankündigung ist Teil der bereits im Jänner angekündigten Restrukturierung für Ford in Europa mit dem Ziel, in Europa schnellstmöglich wieder zu einem profitablen Geschäft zurückzukehren", teilte damals ein Ford-Sprecher mit. Der Jobabbau solle über Abfertigungen für Beschäftigte bis 49 Jahre und Frühpensionierungen von Mitarbeitern über 50 Jahren erreicht werden, so Ford Deutschland Mitte März. Ford hat in Deutschland rund 24. 000 Mitarbeiter.

Vorige Woche räumte der zweitgrößte US-Autobauer ein, dass es in den USA eine Untersuchung des Justizministeriums wegen möglicher Gesetzesverstöße bei Abgastests gibt. Es gehe bei der Untersuchung nicht um "Defeat Devices" - Abschalteinrichtungen zur Manipulation von Abgastests, wie sie etwa Volkswagen im "Dieselgate"-Skandal eingesetzt hatte. Sondern unter anderem darum, ob der Fahrwiderstand auf Straßen in den Tests zu niedrig angesetzt wurde und somit die Angaben zum Kraftstoffverbrauch verfälscht seien.

Nur einen Tag zuvor präsentierte Ford seine Quartalsbilanz - und meldete einen Gewinneinbrauch. Trotzdem schnitt der Konzern besser als erwartet ab. Im ersten Quartal sank der Gewinn im Jahresvergleich um über ein Drittel auf 1,1 Mrd. Dollar (1,0 Mrd.. Euro). Der Umsatz gab um rund vier Prozent auf 40,3 Mrd. Dollar nach. Finanzchef Bob Shanks zeigte sich dennoch zufrieden und versprach den Aktionären, dass der Konzern auf Kurs sei, 2019 bessere Ergebnisse zu liefern als im Vorjahr.