SPÖ Burgenland feierte 60 Jahre rote Landeshauptmänner
Seit 1964 wird das Burgenland von roten Landeshauptmännern regiert. Am Mittwochabend feierte die SPÖ Landespartei Hans Bögl, Theodor Kery, Johann Sipötz, Karl Stix, Hans Niessl und Hans Peter Doskozil. Der amtierende Landeshauptmann steht seit fünf Jahren an der Spitze, beim Festakt in Bad Sauerbrunn gab er auch bekannt, dass die Parteizentrale in Eisenstadt - bekannt als das Rote Haus - künftig "Theodor Kery Haus" heißt, dies entschieden die Mitglieder in einer Befragung.
"Wenn man die 60 Jahre Revue passieren lässt und am Ende der Erfolgsgeschichte kann man hier stehen als verantwortlicher LH, (...) dann kann man stolz und dankbar zurückblicken", erklärte Doskozil und zeigte sich zuversichtlich, dass man sich um die SPÖ im Burgenland auch in den nächsten 60 Jahren keine Sorgen machen müsse. Das wertvollste Gut für einen Politiker sei das Vertrauen der Bevölkerung: "Das ist nicht selbstverständlich, sondern muss man sich erarbeiten und verdienen. Da gehört sehr viel dazu - Glaubwürdigkeit und Empathie."
Die Zeit, als man sich mit Förderungen und finanzieller Unterstützung Wohlwollen erkaufen habe können, sei vorbei: "Die Sozialdemokratie muss sich neu definieren." Anspruch der SPÖ müsse sein, dass jene, die sich täglich abmühen und arbeiten auch tatsächlich ohne Zuschüsse von dem, was sie verdienen leben können.
Doskozil habe Mut
Der frühere Verteidigungsminister und Historiker Norbert Darabos, der selbst vor kurzem seinen 60er feierte, entwickelte für die SPÖ eine Broschüre über die sechs Landeshauptmänner in den vergangenen 60 Jahren: "Der rote Faden bestand in der konsequenten politischen Agenda", verwies er auf die Themen Arbeitsmarkt, Soziales, Gesundheit und Bildung.
Niessl und Doskozil erweiterten diese Liste noch um das Thema Migration. Darabos erzählte Anekdoten von den früheren Landeschefs. Über Doskozil meinte er, dieser habe den Mut, Themen anzugreifen: "Das wird sich auszahlen bei der nächsten Wahl", sah er die realistische Chance auf eine weitere Absolute.
"Der erfolgreiche burgenländische Weg ist keine Marketingbezeichnung. Das merken die Leute. Er wird mit Schwerpunkten und Inhalten versehen und das wird auch in der Gegenwart ausgezeichnet gemacht", stellte Niessl im Talk mit der Landesgeschäftsführung Jasmin Puchwein und Kevin Friedl fest. Er ortet in der aktuellen Politik im Bund eine große Polarisierung: "Der Umgangston hat sich total verändert. Diese Entwicklung stimme ihn nachdenklich, so Niessl.
Unsichere Zeiten
Sipötz verwies in der Gesprächsrunde ebenfalls auf die aktuellen unsicheren Zeiten, die Bevölkerung sei angesichts der Kriege und der Preissteigerung in großer Sorge: "Wir müssen Antworten geben auf schwierige Fragen." Doskozil mache genau das: "Wir machen im Land derzeit die Politik, die uns die Chance gibt, dass wir auch in Zukunft entsprechend erfolgreich sein können."
Unter den Teilnehmern waren unter anderem Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf, Landtagspräsident Robert Hergovich und Klubchef Roland Fürst. Auch Bundesrat Günter Kovacs und Nationalratsmandatar Maximilian Köllner waren dabei, seitens der Bundespartei niemand.
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