APA - Austria Presse Agentur

SPÖ nach Wahlschlappe gegen personelle Konsequenzen

Die SPÖ berät seit Vormittag in den Gremien die Wahlschlappe vom vergangenen Sonntag. Personelle Konsequenzen soll es dabei nicht geben. Pamela Rendi-Wagner soll als Spitzenkandidaten designiert werden, Thomas Drodza Bundesgeschäftsführer bleiben.

Die meisten Präsidiumsmitglieder zeigten vor der Sitzung wenig Interesse, mit den Medien zu sprechen. Rendi-Wagner selbst ortete in der Partei eine gute Stimmung. Auch Drodza erkannte eine positive und optimistische Partei.

Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser hatte zuletzt in der "Presse" in Zweifel gezogen, dass der Einsatz externer Experten hilfreich sei und weiters einen stärkeren Einsatz lokaler Parteiexperten eingefordert. Drodza meinte dazu, jede Hilfe sei ihm recht, es wäre aber schwer, einen Wahlkampf ohne Werbeagentur zu führen.

Kaiser glaubt, dass die SPÖ einiges ändern muss, um bei der Nationalratswahl reüssieren zu können. Man werde direkt auf die Leute zugehen müssen und klare Ansagen machen, sagte er am Dienstag.

Den Grund für die SPÖ-Niederlage am vergangenen Sonntag, sieht er in der Zögerlichkeit in der Partei nach dem Platzen der Regierung. Man sei zwischen die Mühlsteine der von Sebastian Kurz (ÖVP) ausgerufenen Kanzlerfrage und der um ihr Überleben kämpfenden FPÖ geraten.

Personelle Konsequenzen will Kaiser nicht. Die Frage, ob er Parteichefin Pamela Rendi-Wagner noch vertraue, bejahte der Landeshauptmann.

Alles in Frage stellen würde der Tiroler Parteichef Georg Dornauer. Er hielte nichts davon, Rendi-Wagner oder Drodza auszutauschen, man müsste aber vielleicht "erfahrene Menschen rekrutieren". Namentlich nannte er den früheren Bundesgeschäftsführer Max Lercher, der von Rendi-Wagner abgesetzt worden war. Die Kampagne zur EU-Wahl, so Dornauer, habe ihm jedenfalls nicht gefallen. Es sei ein etwas liebloser Wahlkampf gewesen. Nicht viel sagen wollte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig. Er verwies nur auf das Plus seiner Stadtpartei bei der EU-Wahl. Gar nichts sagen wollten die Gewerkschaftsgranden.