APA - Austria Presse Agentur

SPÖ will bundesweite Corona-Regeln für Schulen

Die SPÖ verlangt für den Herbst bundesweite Regeln für Schulen zum Umgang mit Corona-Verdachts- oder Infektionsfällen.

"Die DirektorInnen, LehrerInnen und Eltern müssen wissen, was sie im Herbst tun sollen, wenn in den Klassen Erkältungssymptome gehäuft auftreten", so Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid in einer Aussendung. Dafür brauche es definierte Regeln und Prozesse. Klassen- oder Schulschließungen dürften nicht wahllos und flächendeckend erfolgen, sondern nur evidenzbasiert und verbunden mit einer umfassenden Teststrategie. Dazu brauche es ausreichend Testkapazitäten sowie die Infrastruktur, damit die Ergebnisse binnen eines Tages vorliegen, forderte Hammerschmid.

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Gleichzeitig müsse man realistisch sein und davon ausgehen, dass es immer wieder zur Schließung von Klassen bzw. Schulen komme. Daher müssten die Schulen auf phasenweises Homeschooling vorbereitet werden - dazu gehöre die Ausstattung der Schulen bzw. der Schüler mit digitalen Endgeräten sowie die entsprechende Fortbildung der Lehrer im Sommer, meinte die SPÖ-Bildungssprecherin.

Die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) wiederum sprach sich für einen Regelbetrieb an den Schulen im Herbst aus. "Denn die Schließung von öffentlichen Bildungseinrichtungen birgt die Gefahr, dass sich soziale, wirtschaftliche und gesundheitliche Ungleichheiten verstärken, insbesondere für Kinder aus benachteiligten Familien", so Generalsekretär Reinhold Kerbl in einer Aussendung. Fernunterricht mithilfe von digitalen Technologien als Ersatz für den herkömmlichen Unterricht in der Klassengemeinschaft sei nicht in allen Familien möglich bzw. umsetzbar. "Schulschließungen sollten nur mehr dann erfolgen, wenn wissenschaftliche Evidenz dafür vorliegt und die Pandemiesituation dies wirklich erfordert."