Sport vermittelte Schnaderbeck Gefühl von Sicherheit
"Das Outing war kein Problem. Der Schritt bis dahin war eine Riesenhürde", hielt Schnaderbeck fest. Die 33-Jährige wuchs in einem Dorf in der Oststeiermark auf, jahrelang spielte sie ausschließlich mit Buben Fußball: "Es hat Zeiten gegeben, wo ich mich nicht dazu gehört gefühlt habe." In ihrer Jugend auf dem Land habe sie zu hören bekommen, dass Homosexualität "etwas Gefährliches, Unnormales ist".
Als Profisportlerin - Schnaderbeck spielte jahrelang für Bayern München und später für Arsenal - war das kein Thema mehr: "Sport war der Ort, wo ich mich sicher gefühlt habe." Ausschlaggebend dafür sei vor allem der Umstand gewesen, dass sie über den Sport Frauen kennenlernte, die mit Frauen liiert waren: "Das hat mir Kraft gegeben." Der Sport habe ihr aufgezeigt, dass es im Umgang mit ihrer sexuellen Orientierung Vorbilder gibt.
Ihr Outing habe sie "phasenweise" gestaltet. Am Ende ging sie mit ihrer sexuellen Orientierung bewusst an die Öffentlichkeit. "Gesellschaftlich war das viel schwieriger", räumte Schnaderbeck ein. Sie habe "genug Online-Hass erfahren". Den Schritt bereue sie allerdings nicht. "Es braucht Leute, die Barrieren brechen", betonte die nunmehrige Spielerinnenberaterin, Unternehmerin und TV-Expertin.
( S E R V I C E - Der Begriff LGBTIQ+ steht für Personen, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell, transgender/transsexuell, intersexuell und queer definieren. Das Plus steht als Platzhalter für weitere Geschlechtsidentitäten)
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