Staats- und Volksoper an der Spitze des Musiktheaterpreises

Erica Eloff überzeugte als Marie-Marietta in Linz
Die Großen des heimischen Musiktheaters versammelten sich Sonntagvormittag in der Wiener Volksoper, um die Größen ihrer Zunft zu ehren: Der Österreichische Musiktheaterpreis wurde zum zwölften Mal verliehen. Die Staatsoper und die Gastgeberlocation lieferten sich dabei ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wurden beide Häuser doch mit je drei Ehrungen prämiert. Insgesamt wurden bei der Siegermatinee 21 Kategorien bedacht, wobei Wagners "Meistersinger" den Meistersingenden Glück brachte.

So konnte die Staatsoper mit dem Sieg in der Sparte "Beste männliche Hauptrolle" durch Routinier Michael Volle als Hans Sachs in Wagners "Meistersinger von Nürnberg" einen der Hauptpreise für sich reklamieren. Hinzu kommt die Ehrung bei den Nebendarstellerinnen, die an Kate Lindsey für ihre Leistung in "Il ritorno d'Ulisse in patria" und "Ariadne auf Naxos" ging. Die Volksoper hingegen obsiegte in den Kategorien "Männlicher Nachwuchs" (Pablo Santa Cruz) und "Ausstattung" (Julian Crouch für "Orpheus in der Unterwelt"). Und als versöhnliches Momentum ging der Sonderpreis "Jugendprojekt" an beide Häuser.

Bei den Damen kann sich indes Linz freuen - respektive das dortige Landestheater und sein Ensemblemitglied Erica Eloff. Die in Südafrika geborene Sopranistin wurde für ihre Interpretation der Eva in den dortigen "Meistersingern" sowie der Marie-Marietta in Korngolds "Die tote Stadt" als beste Hauptdarstellerin gewürdigt. Auch die beste Gesamtproduktion Musical kam nach Ansicht der Fachjury unter Vorsitz von Heinz Sichrovsky aus Linz - und zwar in Form von "Natascha, Pierre und der große Komet von 1812".

Ebenfalls zwei Trophäen konnte das Theater an der Wien mit nach Hause nehmen. "La Périchole" in der Regie von Nikolaus Habjan sicherte sich den Titel der besten Operette, während Hausherr Stefan Herheim für "Das schlaue Füchslein" als bester Regisseur gewürdigt wurde. Und schließlich wurde die Vorjahresproduktion der Salzburger Festspiele, Bohuslav Martinůs selten gespielte "Griechische Passion", nicht nur als beste Gesamtproduktion Oper vor den Vorhang geholt, sondern auch deren Dirigent Maxime Pascal.

Zum Kreis der regulären Preise kamen auch heuer wieder einige Sonderauszeichnungen, die großteils schon im Vorfeld der Preisgala veröffentlicht wurden. Neben Altmeister Harald Serafin (Lebenswerk) und Starsopranistin Asmik Grigorian (Großen Preis der Jury) darf sich hier etwa auch Jedermann-Darsteller Philipp Hochmair freuen (Crossover).

PREISE

Weibliche Hauptrolle

Erica Eloff als Eva in "Die Meistersinger von Nürnberg" sowie als Marie-Marietta in "Die tote Stadt" am Landestheater Linz

Männliche Hauptrolle

Michael Volle als Hans Sachs in "Die Meistersinger von Nürnberg" an der Wiener Staatsoper

Weiblicher Nachwuchs

Anina Wachter als Lakmé in "Lakmé" am Tiroler Landestheater Innsbruck

Männlicher Nachwuchs

Pablo Santa Cruz als Don Magnifico in "La Cenerentola für Kinder" an der Volksoper Wien

Weibliche Nebenrolle

Kate Lindsey als Penelope in "Il ritorno d'Ulisse in patria" sowie als Komponist in "Ariadne auf Naxos" an der Wiener Staatsoper

Männliche Nebenrolle

Bruno de Sa als Aminta in "L'Olimpiade" bei den IBK Festwochen der Alten Musik

Ausstattung

Julian Crouch für "Orpheus in der Unterwelt" an der Volksoper Wien

Musikalische Leitung

Maxime Pascal für "The Greek Passion" bei den Salzburger Festspielen

Gesamtproduktion Oper

"The Greek Passion" bei den Salzburger Festspielen

Gesamtproduktion Operette

"La Périchole" am Theater an der Wien

Gesamtproduktion Musical

"Natascha, Pierre und der große Komet von 1812" am Landestheater in Linz

Gesamtproduktion Tanz

"Die Sonne ist nicht nur ein Himmelskörper" am Festspielhaus St. Pölten

Regie

Stefan Herheim für "Das schlaue Füchslein" am Theater an der Wien

Ur-/Erstaufführung

Bernhard Lang und Michael Sturminger für "Hiob" am Stadttheater Klagenfurt

SONDERPREISE

Orchester

ORF Radio-Symphonieorchester Wien

Verdienste um das Musiktheater

Lois Lammerhuber und Manfred Waba

Zeitgenössisches Musiktheater

Sirene Operntheater für "Kabbala"

Festival

Mozartwoche Salzburg

Großer Preis der Jury

Asmik Grigorian

Jugendprojekt

Michael Kraus vom Studio der Wiener Staatsoper und das Opernstudio der Volksoper Wien

Crossover

Philipp Hochmair

Lebenswerk

Harald Serafin

(S E R V I C E - www.musiktheaterpreis.at)

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