APA - Austria Presse Agentur

Staatsoper Berlin mit letzter Saison vor Elisabeth Sobotka

Die kommende Spielzeit 2023/24 stellt für die Berliner Staatsoper Unter den Linden gleichsam eine Umbruchsphase dar, ist die neue Saison doch die erste seit gut 30 Jahren ohne einen Spielplan, den Daniel Barenboim zusammengestellt hat, der im Jänner krankheitsbedingt seinen Posten als Generalmusikdirektor zurückgelegt hat. Und es ist die letzte, bevor Bregenzer-Intendantin Elisabeth Sobotka an der Berliner Prachtmeile die Geschicke bestimmt.

Schließlich steht auch Intendant Matthias Schulz vor seiner letzten Saison in Berlin. Er wechselt als Intendant ans Opernhaus Zürich. Der 80-jährige Barenboim ist indes weiterhin als Dirigent vorgesehen. Zwar soll er keine Opern leiten, ist aber für Konzerte eingeplant. "Es ist ein Einschnitt für diese Institution, dass Daniel Barenboim keine Oper dirigieren wird", sagte Schulz.

Die Nachfolge soll im Lauf des Jahres geklärt werden. "Es steckt genug Kraft in der Staatsoper, deswegen gibt es keinen extremen Zeitdruck. Niemand muss jetzt hektisch werden", so Schulz. "Allerdings ist es für diese Institution sehr wichtig, dass es wieder eine Figur gibt, die in erster Linie auch für die Klangerziehung wirkt und das Beste von diesem wunderbaren Klang der Staatskapelle nimmt."

Als eines der Highlights freut sich der Intendant am 3. Oktober auf eine neue Fassung von Giuseppe Verdis "Aida" in einer Inszenierung von Calixto Bieito. "Es ist toll, vom Barock bis zur Uraufführung die ganze Bandbreite und Vielfalt von Oper zeigen zu können, ohne beliebig zu sein, mit einer guten Mischung von echten Neuentdeckungen und über zehn wirklich fantastischen, unterschiedlichen Dirigenten und Dirigentinnen bei den Konzerten."

Wieder zurück auf der Staatsopernbühne in Berlin ist dann auch Anna Netrebko, die im Vorjahr nach dem russischen Angriff auf die Ukraine nicht wie geplant in der "Turandot" sang. Der austro-russischen Sopranistin wurde Nähe zum Machthaber Wladimir Putin nachgesagt. "Anna Netrebko ist eine große Künstlerin", begründete Schulz ihre Verpflichtung nun für die Lady Macbeth in Verdis "Macbeth" im September. "Sie hat sich mit ihrem Handeln jetzt klar positioniert. Soweit es für sie möglich war, hat sie auch durchaus Farbe bekannt."

(S E R V I C E - www.staatsoper-berlin.de)