Staatstrauer in der Türkei nach Hotel-Brand mit 76 Toten

Bei dem Brand in dem Ski-Hotel inmitten der türkischen Winterferien waren in der Nacht auf Dienstag ganze Familien ums Leben gekommen. Am Mittwoch sollten bereits erste Opfer bestattet werden, darunter ein Ehepaar mit seinen drei Kindern. Präsident Recep Tayyip Erdogan, der die Staatstrauer ausgerufen hatte, wurde zur Beisetzung von sieben Angehörigen eines örtlichen Vertreters seiner AKP-Partei in der Provinzhauptstadt Bolu erwartet.
Am Dienstag waren der Hotel-Besitzer und acht weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Feuer festgenommen worden. Überlebende hatten geklagt, es habe keinen Feueralarm und nicht genügend Fluchtwege sowie keine Rauchmelder gegeben. Die Hoteldirektion drückte in einer in der Nacht auf Mittwoch veröffentlichten Erklärung ihren "Schmerz" aus und versicherte, sie arbeite mit den Behörden bei der Aufklärung des Unglücks zusammen.
Laut dem türkischen Tourismusministerium hatte es in dem Hotel zuletzt im vergangenen Jahr eine "Überprüfung" durch die Feuerwehr gegeben. Die örtliche Verwaltung und das Ministerium wiesen sich gegenseitig die Verantwortung dafür zu, dass das "Grand Kartal" als brandschutzkonform eingestuft worden war. "Nicht das Feuer, sondern Nachlässigkeit" sei für die hohe Opferzahl verantwortlich, schrieb die regierungsfreundliche Zeitung "Hürriyet" am Mittwoch. Das Feuer war in der Nacht auf Dienstag aus ungeklärten Gründen in einem Restaurant in der vierten Etage des zwölfstöckigen Gebäudes ausgebrochen und hatte sich rasend schnell ausgebreitet.
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