APA - Austria Presse Agentur

Stangl löst Kalliauer als oberösterreichischer ÖGB-Chef ab

Andreas Stangl wird am Dienstag zum neuen Chef des Oberösterreichischen Gewerkschaftsbundes gewählt. Er folgt auf Johann Kalliauer, der 18 Jahre an der Spitze der Organisation gestanden ist. Damit sind die Ämter des Arbeiterkammer-Präsidenten und des ÖGB-Landesvorsitzenden wieder in einer Hand, nachdem Stangl Kalliauer bereits im November als AK-Chef beerbt hatte.

Stangl hat viele Ziele und Forderungen angekündigt, die den Arbeitnehmern entgegenkommen sollen. Am wichtigsten sind Maßnahmen, um der aktuellen Teuerung entgegenzuwirken. So setzt er sich unter anderem für einen einmaligen Teuerungsausgleich für besonders Einkommensschwache, eine befristete Senkung der Mineralölsteuer und eine vorübergehende Aussetzung der Inflationsanpassung bei Mieten ein. Außerdem fordert Stangl, die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel auszusetzen. "Diese Maßnahme wäre einfach umsetzbar, und die Entlastung kommt sofort in der Geldbörse der Menschen an", so Stangl.

Weitere große Anliegen sind für Stangl die Abschaffung der kalten Progression, die Würdigung der sozialen Leistungen von Betriebsräten und die Anzahl der oberösterreichischen Betriebe mit Arbeitnehmerinteressensvertretungen zu steigern. Außerdem macht er sich für die Vier-Tage-Woche, die Beibehaltung des Pensionsantrittsalters, fairen Klimaschutz, die Dezentralisierung der Krankenkassen und eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes stark. Verbesserungsbedarf ortet er in den Bereichen der Pflege und der Elementarpädagogik und kritisiert den mangelnden Verbesserungswillen der Regierung in diesen Bereichen.

Abschließend dankte Stangl allen Delegierten der Landeskonferenz und vor allem seinem Vorgänger Johann Kalliauer, der den ÖGB in Oberösterreich sehr stark aufgestellt und mit innovativen Pilotprojekten bundesweit für Aufsehen gesorgt habe.