Starlinger "irritiert" über Udolf-Strobls Eurofighter-Bilanz

Verteidigungsminister drängt auf höheres Budget für das Heer
Verteidigungsminister Thomas Starlinger hat sich verwundert über das Vorgehen von Wirtschaftsministerin Elisabeth Udolf-Strobl gezeigt. Diese hatte den vorläufigen kaufmännischen Abschluss des Eurofighter-Gegengeschäftsvertrags vorgelegt und von einer Übererfüllung des Vertrages berichtet. Er sei "irritiert", sagte Starlinger im "Standard", immerhin gebe es ein offenes Verfahren gegen den Konzern.

"Auch ich persönlich lehne Gegengeschäfte ab, weil sie immer eine wettbewerbsverzerrende Wirkung haben, was den tatsächlichen Kaufpreis betrifft", sagte Starlinger außerdem. Udolf-Strobl hatte berichtet, dass in Folge des Abfangjäger-Kaufs Gegengeschäfte im Wert von 4,5 Mrd. Euro geschlossen worden seien, der Vertrag wurde damit um eine ganze Mrd. Euro übererfüllt. Größter Profiteur war laut der Wirtschaftsministerin die Flugzeugzulieferindustrie.

Der Verteidigungsminister drängte außerdem abermals auf ein höheres Budget für das Bundesheer. Einsätze, wie während des Flüchtlingsandrangs 2015 oder bei Hochwasserkatastrophen wären derzeit "von der Anzahl der Kräfte her, als auch qualitativ nicht mehr möglich". Stralinger: "Was einen neuen Migrationsandrang betrifft, hätten wir mittlerweile beim Transport der Menschen ein massives Problem - auch weil wir nur mehr die Hälfte an fahrtüchtigen Bussen haben."

Auf die Frage, ob er auch in einer neuen Regierung Verteidigungsminister sein will, antwortete Starlinger: "Meine Bedingung für ein Weitermachen wäre, dass das Heer wesentlich besser dotiert wird. Aber mich wird eh niemand fragen - weil Message-Control funktioniert mit mir nicht."

Kommentare