APA - Austria Presse Agentur

Südkoreas Ex-Präsidentin Park darf Haft vorzeitig verlassen

Die wegen Korruption verurteilte frühere südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye wird im Rahmen einer Amnestie vorzeitig vor Jahresende aus der Haft entlassen.

Im Falle des Straferlasses für Parks sei auch ihre angeschlagene Gesundheit berücksichtigt worden, teilte das Präsidialamt in Seoul am Freitag mit. Die 69-jährige Park war während ihrer Regierungszeit in einen Skandal verwickelt, der monatelange Straßenproteste zur Folge hatte. 

Park wurde im März 2017 durch eine Entscheidung des Verfassungsgerichts vorzeitig ihres Amts enthoben. Später wurde sie verhaftet und wegen Machtmissbrauch, Korruption, Nötigung und anderer Vorwürfe angeklagt. In erster Instanz erhielt die konservative Politikerin eine Haftstrafe von 24 Jahren, die im August 2018 um ein Jahr erhöht wurde.

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In einem getrennten Verfahren wegen Vorteilsnahme im Amt wurde Park zunächst zu weiteren sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Die Strafe wurde später auf fünf Jahre verringert. Sie soll während ihrer Amtszeit illegal hohe Summen vom Geheimdienst angenommen haben. Beide Verfahren wurden in einer Neuverhandlung zusammengezogen. Das Oberste Gericht in Seoul hatte das Urteil der Berufungsinstanz in großen Teilen wegen Verfahrensfehlern aufgehoben und den Fall zurückgewiesen.

Zudem wurde gegen Park wegen Verstoßes gegen die Wahlgesetze eine weitere Freiheitsstrafe von zwei Jahren verhängt. Die Haftstrafen summierten sich damit zunächst auf 32 Jahre, bevor diese auf 22 Jahre reduziert wurden. Park habe ihre von der Verfassung auferlegten Pflichten nicht erfüllt und dabei Verbrechen begangen, wodurch sie ein großes Durcheinander in die Staatsangelegenheiten gebracht habe, zitierte die nationale Nachrichtenagentur Yonhap das Gericht damals.

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Die SüdkoreanerInnen hatten die Tochter des früheren Militärdiktators Park Chung-hee Ende 2012 als erste Frau ins Präsidentenamt des Landes gewählt. Parks Nachfolger im Präsidentenamt ist der sozialliberale Moon Jae-in.