Südrussische Tarantel vermehrt in Österreich: Ist sie gefährlich?

Die Spinne ist für den Menschen ungefährlich (Themenbild)
Aktuell kommt es in Österreich zu vermehrten Sichtungen der bedrohlich wirkenden südrussischen Tarantel.

Der Naturschutzbund ruft in diesem Zusammenhang dringend dazu auf, die Tiere zu retten und die Sichtung auf der Plattform naturbeobachtung.at sowie über die gleichnamige App zu melden. So könne man mehr über die vom Aussterben bedrohte und größte Spinne Mitteleuropas erfahren.

Tarantel verirre sich derzeit verstärkt in Gärten, Garagen oder Häuser

Die Spinnenart verirre sich aufgrund der bereits angelaufenen Paarungssaison derzeit verstärkt in Gärten, Garagen oder Häuser. Die Männchen seien momentan auf Partnersuche, würden daher viel umherwandern und sich dabei auch in Gebäude oder Gärten begeben. "Die Weibchen sind ebenfalls auf Wanderschaft, allerdings auf der Suche nach Winterquartieren. Diese bauen sie als Wohnröhren in sandige Böden", wurde in der Aussendung betont. Auf der Suche nach geeigneten Quartieren verliefen sich die Tiere dann auch in "menschliche Behausungen".

Südrussische Tarantel: ist sie gefährlich oder giftig?

Christoph Hörweg, Spinnenexperte des Naturhistorischen Museums Wien, gibt Entwarnung: "Sie sind zwar giftig wie beinahe alle Spinnen, für den Menschen aber vollkommen ungefährlich." Auch wenn das pelzige Tier bedrohlich aussehen mag, so bestünde keine Gefahr. Sowohl (der seltene, aber durchaus schmerzhafte) Biss als auch Wirkung des Gifts sind für den Menschen nicht von medizinischer Relevanz.

Wie groß ist die südrussische Tarantel?

Die südrussische Tarantel wird bis zu vier Zentimeter lang (das betrifft jedoch lediglich den Körper ohne Beine!) und kommt seit rund 100 Jahren in Österreich vor - von der ungarischen Grenze im Burgenland über Wien bis zur tschechischen Grenze im niederösterreichischen Weinviertel. Als Lebensraum bevorzugt sie sandige Böden mit wenig Vegetation und einer hohen Umgebungstemperatur.

Was tun, wenn man eine südrussische Tarantel im Haus findet?

Bei Funden der Spinnenart im Haus bittet der Naturschutzbund, die Tiere in ein Glas oder einen ähnlichen Behälter zu geben und sie zurück ins Freie zu bringen. Über die Plattform und die App naturbeobachtung.at können zudem Sichtungen hochgeladen werden, um sich diese von Expertinnen und Experten bestätigen zu lassen. "Die Meldenden werden mit dem Teilen ihrer Beobachtungen zu Hobbyforschern und Hobbyforscherinnen - sogenannten 'Citizen Scientists' - und liefern wertvolle Informationen als Datengrundlage für wissenschaftliche Analysen", hieß es.

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