APA - Austria Presse Agentur

Syrische Soldaten bei türkischen Luftangriffen getötet

Bei türkischen Luftangriffen in der syrischen Provinz Idlib sind nach Angaben von Aktivisten neun Soldaten der syrischen Regierungstruppen getötet worden. Vier Soldaten seien am Montag nahe der Stadt Najrab und fünf weitere bei der Stadt Sarakeb getötet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Insgesamt wurden laut diesen Angaben bei Gefechten in verschiedenen Teilen der Provinz 41 pro-syrische und 53 dschihadistische Kämpfer getötet. Bei russischen Luftangriffen starben nach Angaben der Beobachtungsstelle zudem fünf Zivilisten in der Gegend von Dschabal al-Sawia im Süden der Provinz. Die von der Türkei unterstützten Milizen eroberten demnach den Ort Najrab südöstlich der Stadt Idlib. Die syrischen Regierungstruppen seien jedoch südlich der strategisch wichtigen Autobahn M4 weiter vorgerückt und hätten "in den vergangenen 24 Stunden zehn Orte und Dörfer unter ihre Kontrolle" gebracht, teilten die Aktivisten mit.

Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle hat ihren Sitz in Großbritannien und stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.

In Idlib und benachbarten Provinzen im Nordwesten Syriens geht die syrische Armee seit Dezember mit Unterstützung Russlands verstärkt gegen islamistische und dschihadistische Milizen vor. Der syrische Machthaber Baschar al-Assad will die letzte Milizen-Hochburg im Land wieder unter seine Kontrolle bringen. Die Türkei steht auf Seiten der Gegner Assads.

Seit Anfang Dezember sind nach UN-Angaben rund 900.000 Menschen aus dem umkämpften Gebiet in Nordwestsyrien geflohen. Viele von ihnen leben unter katastrophalen Bedingungen in Gegenden an der Grenze zur Türkei.