APA - Austria Presse Agentur

Taliban töten mindestens 20 Sicherheitskräfte in Afghanistan

Nur wenige Tage nach der Unterzeichnung des Abkommens mit den USA haben militant-islamistische Taliban bei zwei Anschlägen in Nordafghanistan mindestens 20 Sicherheitskräfte getötet. In der Nacht zum Mittwoch hätten Taliban-Kämpfer mindestens drei Außenposten der Armee in der nordafghanischen Provinz Kunduz attackiert, erklärte ein Mitglied des Provinzrats.

Bei den Angriffen im Bezirk Imam Zahib seien mindestens zehn Soldaten und vier Polizisten getötet worden. Die Taliban griffen am Dienstagabend zudem Polizisten in der zentralafghanischen Provinz Uruzgan an, wie der Sprecher des dortigen Gouverneurs mitteilte. Dabei seien sechs Polizisten getötet und sieben weitere verletzt worden.

Die USA und die radikalislamischen Taliban hatten am Wochenende ein historisches Abkommen unterzeichnet, das den Weg für einen dauerhaften Frieden in Afghanistan und für den US-Truppenabzug aus dem Land ebnen soll.

Am Dienstag sagte Trump in Washington, er habe ein "sehr gutes Gespräch mit dem Taliban-Anführer geführt". "Wir wollen keine Gewalt", fügte der US-Präsident hinzu. Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid bestätigte das Telefonat zwischen Trump und dem politischen Chef der Taliban, Abdul Ghani Baradar.

Das Abkommen mit den Taliban sieht vor, dass die USA über die kommenden Monate ihre Truppenstärke in Afghanistan zunächst reduzieren. Binnen 14 Monaten sollen dann alle US-Soldaten und ihre NATO-Verbündeten abziehen. Im Gegenzug sollen die Taliban Garantien dafür geben, dass sie Al-Kaida und die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) bekämpfen sowie Friedensverhandlungen mit der afghanischen Regierung in Kabul beginnen.