Tausende feierten bei Gay-Pride-Parade in Rom

Marsch durch die Innenstadt der italienschen Hauptstadt
Nach zwei Jahren Pause fand die Gay-Pride-Parade in Rom wieder statt, wo tausende Menschen gefeiert haben.

Mit dem Marsch durch die Innenstadt der italienschen Hauptstadt forderten die Teilnehmer gleiche Rechte für Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle (LGBT). Bei Temperaturen um die 30 Grad schwenkten die Menschen Regenbogenfahnen und tanzten zu Partymusik auf den Paradewagen und am Straßenrand.

"Nach zwei Jahren Pause wegen der Pandemie kehren wir zurück, um uns Gehör zu verschaffen, indem wir die Straßen und Plätze mit unseren Körpern und unserer Stimme füllen", erklärte Mario Colamarino, Sprecher von Roma Pride und Präsident des Homosexuellen-Verbands "Mario Mieli". Die Demonstrierenden skandierten auch Slogans für den Frieden.

Die Gay Pride-Parade war vom Vatikan in den vergangenen Jahren immer wieder kritisiert worden. Die katholische Bewegung "Militia Christi" kritisierte die Stadtregierung von Rom, "weil sie intoleranten ideologischen Demonstrationen, die die Religion und den Glauben von Milliarden von Menschen auf vulgäre Weise verhöhnen, Raum und Schirmherrschaft gewähren".

Das katholische Italien war zuletzt das einzige Land in Westeuropa, in dem gleichgeschlechtliche Partnerschaften rechtlich nicht anerkannt waren. Ein Gesetz zur Legalisierung von Lebenspartnerschaften wurde schließlich 2016 verabschiedet.

Das Adoptionsrecht für Homosexuelle war auf Druck katholischer Parteien und Organisationen aus dem Gesetz ausgeklammert worden. Italienische Gerichte hatten in der Vergangenheit wiederholt Adoptionen von Kindern des Lebenspartners erlaubt.

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