APA - Austria Presse Agentur

Thailändische Tigerfarm nach DNA-Tests erneut geschlossen

Eine Tigerfarm im Nordosten von Thailand ist von den Behörden mit sofortiger Wirkung die Betriebslizenz entzogen worden. DNA-Tests hatten gezeigt, dass zwei der Tigerbabys - Khao Mao und Khao Pluak - nicht die leiblichen Kinder von einem Tigerpaar des Parks sind, wie der Betreiber der Anlage "Mukda Tiger Park & Farm" behauptet hatte. Sie wurden somit voraussichtlich nicht in Gefangenschaft geboren, sondern eingeschmuggelt, berichtete die Zeitung "Bangkok Post" am Mittwoch.

Gegen den Parkbetreiber wurde Anklage erhoben. Zudem kündigte der Leiter der zuständigen Natur- und Tierschutzbehörde eine DNA-Testoffensive gegen den illegalen Handel mit den Großkatzen an: Insgesamt sollen nun bei 1.500 Tigern in 39 Tigerfarmen in ganz Thailand Herkunftskontrollen durchgeführt werden. Die Tigerfarm in Mukdahan muss nun bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr schließen. Bereits im Jänner war ein einmonatiger Öffnungsstopp verhängt worden, nachdem DNA-Tests im vergangenen November an weiteren vier Jungtieren gezeigt hatten, dass auch sie vermutlich eingeschmuggelt wurden. Der Park, in dem 46 Tiger leben, könnte nun seine Geschäftserlaubnis gänzlich verlieren.

"Die Ankündigung Thailands ist ein wichtiger Schritt gegen den professionellen Schmuggel mit Tigern in Asien und weltweit", teilte der WWF mit. Den Farmen komme dabei eine Schlüsselfunktion zu: "Sie befeuern mit ihrer Zucht den illegalen Handel", so Kathrin Samson, Tiger-Koordinatorin beim WWF Deutschland. Vordergründig würden sich die Farmen als "Tiger-Streichel-Zoos" ausgeben, jedoch gebe es Hinweise, dass hinter den Kulissen die Tiere geschlachtet und Tigerteile und -produkte in den illegalen Handel eingespeist würden, warnte Samson. Der WWF fordert die schrittweise Schließung der Farmen. "Touristen sollten wiederum dubiose Tier- und Freizeitparks nicht besuchen", so die Empfehlung des WWF.

Eine DNA-Testoffensive wie in Thailand könne endlich Licht ins Dunkel bringen und illegale Geschäftspraktiken offenlegen. Der WWF hoffe, dass andere Länder in Südostasien wie Laos, Vietnam oder Kambodscha und vor allem China dem Beispiel folgen, hieß es.

(S E R V I C E - Bericht Bangkok Post - http://dpaq.de/GkWYT)