APA - Austria Presse Agentur

Tirol-Wahl: Abwerzger für FPÖ "Landeshauptmannkandidat"

Tirols FPÖ-Obmann Markus Abwerzger wittert angesichts guter Umfragewerte und der derzeitigen offenbaren Schwäche der ÖVP Oberwasser und legt nun ein Wahlkampf-Schäuferl nach.

Die Landespartei habe ihn offiziell zum "Landeshauptmannkandidaten "ernannt, ein bis dato in der Geschichte der Freiheitlichen in Tirol noch nie da gewesener und abseits der ÖVP absolut ungewöhnlicher Schritt, erklärte Abwerzger gegenüber der APA: "Ich stelle den Führungsanspruch."

Er gehe nach derzeitigem Stand von einem ÖVP-Ergebnis nur um die 30 Prozent aus. In einem solchen Fall sei "alles möglich" und könne die Volkspartei angesichts der dann dramatisch eingetretenen Verluste auch nicht mehr den Führungsanspruch bzw. die Führung der Regierung für sich allein reklamieren. Bei einem ÖVP-Ergebnis über 35 Prozent wäre dies hingegen sehr wohl der Fall. Dass man der ÖVP Platz eins abspenstig machen könnte, sei "schwierig". Den ersten Platz würden die Schwarzen wohl erringen, glaubte der FPÖ-Chef.

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Trotz der Absage von Tirols ÖVP-Obmann Anton Mattle an eine mögliche Koalition mit den Freiheitlichen, schloss Abwerzger einmal mehr auch eine Regierungszusammenarbeit mit Schwarz nicht aus. Dass auch die anderen Parteien - bis auf die SPÖ - eine Koalition mit Blau von vornherein ausschlossen, maß Abwerzger wenig Bedeutung bei. Das Wahlergebnis werde vieles in Bewegung bringen, alles andere sei unter "Wahlkampfgetöse" einzuordnen. Er sei jedenfalls bereit, "mit allen im Interesse Tirols zusammenzuarbeiten" und grenze niemanden aus.

Der "persönlichen Kontakt mit den Tirolern" in den vergangenen Wochen habe ihn in der Entscheidung, als Landeshauptmannkandidat ins Rennen zu gehen, bestärkt, so Abwerzger. Er habe vernommen, dass viele - "darunter auch Funktionäre der ÖVP" - Mattle die notwendige Durchsetzungskraft nicht zutrauen, ortete der freiheitliche Frontmann ein veritables Problem auf Volkspartei-Seite. "Ich bin bereit, als Landeshauptmann Verantwortung für Tirol zu übernehmen und gehe deshalb als Landeshauptmannkandidat ins Rennen", sagte der 47-jährige Rechtsanwalt. Schließlich würden auch Vertreter der anderen Parteien stetig versichern, dass sie ihn "persönlich schätzen." Das von den politischen Mitbewerbern immer wieder ins Treffen geführte Personal-Problem der Freiheitlichen hinter Abwerzger, sah der Obmann naturgemäß nicht so: "Ich kann jederzeit ein Regierungsteam zusammenstellen".

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Die Tiroler FPÖ hatte bei der Landtagswahl 2018 15,53 Prozent erreicht. So stark wie möglich zulegen und Platz zwei lautet Abwerzger Wahlziel. Aber auch ein "historischer Zugewinn" sei möglich.