APA - Austria Presse Agentur

Tirol-Wahl: ÖVP rief "Tirolwahl" aus, Ziel "nahe 35 Prozent"

Die Tiroler ÖVP zeigt sich mit Fortdauer des Wahlkampfes zunehmend optimistischer, das drohende totale Debakel bei der Landtagswahl am 25. September noch abwenden zu können. "Ich bin überzeugt, dass wir über 30 Prozent landen. Je näher an die 35 Prozent, umso besser. Ziel ist es, nahe an die 35 Prozent zu kommen", sagte Landesgeschäftsführer Martin Malaun am Montag bei der Vorstellung der zweiten Plakatwelle. In letzterer ruft man unter anderem eine "Tirolwahl" aus.

Auch die zweite "Welle" ist ganz auf Obmann und Spitzenkandidat Anton Mattle zugeschnitten. Er ist auf allen Plakaten in unterschiedlichen Variationen präsent. "Tirolwahl" ist auf einem der Sujets zu lesen, die Malaun in der Parteizentrale in der Innsbrucker Fallmerayerstraße präsentierte. Entsprechend sind die schwarzen Granden auch bemüht, den Urnengang als alleinige Tiroler Sache darzustellen. "Wir wollen zeigen: Es ist eine Tiroler Wahl, es geht um Tirol", so Malaun. Er orte eine "gute Stimmung" für die ÖVP bei den Menschen auf den Straßen und Plätzen, wenn man Kritik vernehme, dann betreffe diese meistens die "Bundespolitik". Auf Nachfrage, ob damit auch die Bundes-ÖVP gemeint sei, sagte der Parteimanager und Wahlkampfleiter: "Selbstverständlich."

Die weiteren Slogans, mit denen die Tiroler ÖVP in die finale Phase des Wahlkampfes geht, lauten zudem "Für Zeiten wie diese.", "Neuwahl." und "Unser Neuer." Mit dem "Neuen" ist Spitzenkandidat Mattle gemeint, der laut Malaun einen hervorragenden Wahlkampf-Job macht: "Der Toni geht auf die Menschen zu."

Einmal mehr griff der Parteistratege vor allem die FPÖ an, während die anderen Parteien unerwähnt blieben. Die Freiheitlichen treten mit Parteichef Markus Abwerzger als "Landeshauptmannkandidat" an und hatten das "Duell um Tirol" ausgerufen. Erneut beschwor Malaun eine "Richtungswahl". Wolle man einen "gestandenen, bürgerlichen, ganz ehrlichen Tiroler" wie Mattle an der Spitze haben oder einen "FPÖ-Landeshauptmann", der den "Kickl im Genick hat". Jeder, der den offiziellen Wahlkampfauftakt der Freiheitlichen am Samstag gesehen habe, wisse, dass die Entscheidung nur Mattle lauten könne. Malaun übte Kritik am Auftreten der Freiheitlichen im Innsbrucker Congress: "Da haben sie angekündigt, wohin sie überall 'marschieren' wollen: Ins Landhaus, ins Kanzleramt, in die Hofburg." Er sei nicht zuletzt angesichts dieses blauen Wahlkampfauftaktes überzeugt, dass die Konfrontation mit der FPÖ stimmenmäßig für die ÖVP "etwas bringt", so Malaun.

Kritik übte der Parteistratege übrigens daran, dass er diese Woche als Auskunftsperson in den Untersuchungsausschuss nach Wien geladen ist. Dies sei "ärgerlich" und störe ihn sehr, aber es handle sich um eine quasi leicht zu durchschauende Aktion der Opposition, die allein in der Tiroler Wahl begründet sei. "Eine reine Show", kritisierte der Landesgeschäftsführer. Zudem stehe in der Verfahrensordnung für U-Ausschüsse, dass diese nicht tagen dürfen, "wenn Wahlen sind". Gemeint seien wohl nur Nationalratswahlen. "Hier wird die Verfahrensordnung missbraucht", attackierte Malaun die Opposition.