APA - Austria Presse Agentur

Wahlkampf in Tirol: ÖVP schlägt Nehammer Tür nicht zu

Die im Landtagswahlkamp befindliche Tiroler ÖVP ist weiterhin bemüht zu betonen, dass Bundeskanzler und Bundesparteiobmann Karl Nehammer keineswegs ein nicht gern gesehener Gast auf Tiroler Wahlkampfboden ist.

Nehammer sei "selbstverständlich und zu jeder Zeit in Tirol herzlich willkommen", hieß es am Dienstag aus der Partei gegenüber der APA. So werde der Kanzler unter anderem Ende August beim Europäischen Forum Alpbach dabei sein.

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Alpbach-Forum

Auch Besuche in Tirol im Rahmen von Bundesländer-Tagen seien vorgesehen. In Alpbach seien am 23. August auch "selbstverständlich" gemeinsame Termine mit Tirols ÖVP-Obmann und Spitzenkandidat Anton Mattle geplant. Bezüglich möglicher weiterer Wahlkampf-Termine sei man zudem "laufend in Abstimmung", so eine Sprecherin der Landespartei.

"Was derzeit stattfindet, ist eine mediale Sommerloch-Debatte, die jeder Grundlage entbehrt", ließ die schwarze Landesparteizentrale verlauten. Die Tageszeitung "Österreich" hatte am Dienstag unter anderem berichtet, dass Nehammer von den Tirolern ein "Auftrittsverbot" auferlegt bekommen haben soll. Es seien "keine gemeinsamen Auftritte geplant", wurde das Büro Mattles zitiert.

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Keine Anfragen gekommen

Mitte Juli hatte Mattle in einem Pressegespräch auf die Frage, ob der Bundesparteiobmann im Wahlkampf präsent sein werde, erklärt, dass "zumindest keine Termine vereinbart" seien. Es habe weder Anfragen gegeben, noch seien Anfragen gekommen. Später schwächte der Tiroler Frontmann etwas ab und meinte, Nehammer sei "selbstverständlich jederzeit herzlich willkommen".

Mattle hatte aber auch deutliche Kritik am umstrittenen "Alkohol oder Psychopharmaka"-Sager des Kanzler am Tiroler Landesparteitag geübt. Die Tiroler ÖVP befindet sich derzeit gehörig unter Druck. In den Umfragen zur vorgezogenen Landtagswahl am 25. September kommt man nicht vom Fleck, im Gegenteil: Zuletzt wies eine Umfrage der erfolgsverwöhnten Landespartei lediglich rund 29 Prozent aus - nach über 44 Prozent im Jahr 2018. Auch der Kanzler selbst hat schon bessere Zeiten erlebt: Zuletzt wurde er mit Medienberichten über angebliche Ablösediskussionen konfrontiert.