Tiroler SPÖ wählt Kandidaten für Nationalratswahl
"Wir werden im September unglaublich wichtige Nationalratswahlen zu schlagen haben", stimmte der Tiroler Landesparteivorsitzende die 328 anwesenden Delegierten auf die anstehenden Urnengänge ein. Er zeigte sich ob des "ausgezeichneten Teams" mit Bundesparteivorsitzendem Andreas Babler an der Spitze aber zuversichtlich. Man dürfe sich nicht von "Umfragen demotivieren" lassen oder "resignieren, sondern auf Platz eins durchmarschieren", gab Dornauer die Richtung vor. Gleichzeitig holte Dornauer zum Angriff auf die FPÖ aus und geißelte "die Netzwerke, die Angriffe" eines "Herbert K." (Kickl, FPÖ-Bundesparteiobmann, Anm.). Auch "diese Typen in der zweiten und dritten Reihe" der Freiheitlichen wollte Tirols oberster Roter nicht an der Macht sehen, und erntete dafür heftigen Applaus aus den eigenen Reihen.
Auch der Kufsteiner Bezirksparteivorsitzende und Listen-Kandidat Kovacevic, der von 2017 bis 2019 bereits im Nationalrat gewesen war und bei der Nationalratswahl im Jahr 2019 den Wiedereinzug nur knapp verpasste, sah die SPÖ auf dem "richtigen Kurs" für die Wahl. "Ich stehe zu hundert Prozent hinter unserem Kanzlerkandidaten Andi Babler", legte er zudem ein Bekenntnis für den Bundesparteivorsitzenden ab. Er zeigte sich "überzeugt, dass viele Positionen sowieso umgesetzt werden müssen." Dafür müsse man mit der Bevölkerung aber "auf Augenhöhe" kommunizieren, "nur Moralpolizei zu spielen wird uns nicht helfen."
Yildirim, die in der Innsbrucker SPÖ verankert ist, wollte indes mit ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern "gemeinsam und geschlossen für die Nationalratswahl rennen". Sie spüre eine "Begeisterung und starke Bewegung" und hielt fest: "Fakt ist, wir sind wieder im Spiel." Die Nationalrätin und Tiroler Landesfrauenvorsitzende fand, dass "sozialdemokratische Ideen aktuell und wichtig wie eh und je" seien. In Tirol sehe man schließlich, "was möglich ist" und sie lobte den Beschluss der schwarz-roten Landesregierung zur Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Kinderbetreuung. Yildirim warb für sich mit einem Rückblick auf ihre Zeit im Nationalrat und versprach, sich für alle Themen einzusetzen, keines sei ihr "zu gering".
Zur Unterstützung der Tiroler Genossinnen und Genossen war aus Wien die stellvertretende Bundesparteivorsitzende und Frauenvorsitzende Eva Maria Holzleitner angereist. Nach den ersten Metern im Superwahljahr sah sie mit den Wahlerfolgen der SPÖ bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Innsbruck und Salzburg bereits ein rotes "Comeback" eingeleitet. "Ich bin zuversichtlich, dass wir das bei der Europawahl fortsetzen können", meinte sie und kritisierte gleichzeitig die türkis-grüne Bundesregierung scharf. "Ihre Zeit ist abgelaufen", hielt Holzleitner fest.
Zuletzt hatte innerhalb der Tiroler Roten indes nicht nur Frieden und Eintracht geherrscht. Anlass waren Aussagen Dornauers in einem Interview, wonach man mit ihm auch über eine "Asylobergrenze bei Null" diskutieren könne. Daraufhin folgten nach empörten innerparteilichen Reaktionen eine klare Absage durch Parteichef Babler, der diese Position als "überhaupt nicht denkbar" und "politisch schwachsinnig" bezeichnete. Dornauer entschuldigte sich schließlich auf einer Innsbrucker Wahlkampfbühne in Anwesenheit von Babler für den "saudummen Halbsatz". Die damals wahlkämpfende Innsbrucker Stadträtin und Bürgermeisterkandidatin Elisabeth Mayr hatte zuvor gemeint, dass dies "nicht der lässigste Rückenwind" im Wahlkampf gewesen sei.
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