Tödliche Schießerei bei russischem Online-Händler

Polizei nahm 30 Personen fest
Bei einer Schießerei im Hauptquartier von Russlands größtem Online-Händler Wildberries sind zwei Menschen getötet worden.

Die Polizei hat nach eigenen Angaben 30 Personen festgenommen. Wildberries-Gründerin Tatjana Bakaltschuk erhob anschließend schwere Vorwürfe gegen ihren Ehemann. Er habe versucht, mit einem bewaffneten Trupp das Unternehmen quasi im Handstreich zu übernehmen, sagte sie in einem Video.

Das Paar streitet sich seit Monaten um die Rechte an dem milliardenschweren Konzern. Nach Darstellung Tatjana Bakaltschuks tauchten die Bewaffneten unter Führung ihres Mannes Wladislaw unangekündigt in der Zentrale des Unternehmens auf. Als die Wachmänner sie nicht einließen, kam es zu einer Auseinandersetzung, in der schließlich Schüsse fielen. "Wladislaw, was tust du. Wie wirst du deinen Eltern und unseren Kindern in die Augen schauen", wandte sie sich an ihren Mann. Der Beschuldigte wiederum erklärte, er sei zu Verhandlungen über den Bau eines Lagerhauses im Hauptquartier erschienen, als er und seine Leute angegriffen worden seien.

Russlands größter Online-Händler

Wildberries ist Russlands größter Online-Händler und bearbeitet nach eigenen Angaben jeden Tag mehr als zehn Millionen Bestellungen. Tatjana Bakaltschuk hatte das Unternehmen 2004 zusammen mit ihrem Mann, dem IT-Techniker Wladislaw Bakaltschuk, gegründet. Im Juli gab Russlands reichste Frau die Trennung von ihrem Mann bekannt und reichte die Scheidung ein.

Das Unternehmen steht kurz vor der Übernahme des russischen Werbetechnik-Unternehmens Russ. Der Kreml hat der geplanten Fusion schon zugestimmt, Wladislaw Bakaltschuk lehnt sie aber ab und spricht von einem "großen Fehler". Prominente Rückendeckung bekam er nach einem Treffen im Juli von Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow.

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