APA - Austria Presse Agentur

Tödlicher Bootsunfall am 16. Juli erneut vor Gericht

Ein 46-jähriger Niederösterreicher, der Mitte Mai 2018 am Landesgericht Klagenfurt wegen eines tödlichen Motorbootunfalls am Wörthersee zu zehn Monaten unbedingter Haft verurteilt worden ist, muss am 16. Juli erneut vor Gericht. An diesem Tag findet die Berufungsverhandlung am Oberlandesgericht Graz statt, da der Niederösterreicher das Urteil bekämpft hatte.

Der Niederösterreicher war wegen grob fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen worden. Laut dem Urteil von Richter Matthias Polak hatte er alkoholisiert das Motorboot gelenkt und dabei mit einem riskanten Manöver verschuldet, dass ein gleichaltriger Freund, ebenfalls aus Niederösterreich, über Bord geschleudert wurde. Der Mann geriet unter Wasser mit dem Kopf in die Schiffsschraube, seine Leiche wurde tags darauf von Tauchern aus 30 Meter Tiefe geborgen. Der Angeklagte plädierte vor Gericht auf nicht schuldig. Er erklärte, sein Freund habe ihm von hinten ins Lenkrad gegriffen und dieses gewagte Manöver durchgeführt. Dabei sei er selbst "teilweise aufgestanden", den Rückwärtsgang habe er nicht eingelegt.

Diese Version war für den Sachverständigen Hermann Steffan ausgeschlossen. Der Richter folgte der Ansicht des Experten und fällte einen Schuldspruch, den der Niederösterreicher nicht akzeptierte. Sein Anwalt Alexander Todor-Kostic meldete volle Berufung an, auch die Staatsanwaltschaft Klagenfurt berief, und zwar gegen die Strafhöhe. Laut einer Aussendung des OLG Graz ist die Berufungsverhandlung öffentlich, sie beginnt um 9.00 Uhr und soll voraussichtlich eine Stunde dauern.