APA - Austria Presse Agentur

Tödlicher Streit um Maskenpflicht auf Tankstelle: Prozess startet

Rund ein halbes Jahr nach dem tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter in Deutschland hat am Montag der Mordprozess begonnen.

Laut Anklage soll der 50-Jährige den 20 Jahre alten Mitarbeiter Mitte September 2021 mit einem Revolver getötet haben, nachdem dieser den Kunden mehrfach auf die coronabedingte Maskenpflicht hingewiesen hatte. Die Tat hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt.

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Laut Staatsanwaltschaft handelte der Täter "heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen". Der zuvor nicht polizeibekannte Deutsche hat die Tat gestanden. Nach seiner Festnahme soll er den Angaben zufolge gesagt haben, er habe sich seit langem durch die zur Bekämpfung der Corona-Pandemie angeordneten Beschränkungen belastet gefühlt und beschlossen, "ein Zeichen zu setzen". Angeklagt ist er auch wegen unerlaubten Waffenbesitzes.

Das Landgericht Bad Kreuznach hat bislang 13 Verhandlungstermine bis Mitte Mai geplant. Der Anwalt des Angeklagten kündigte vor dem Prozess an, dass sein Mandant ein Geständnis ablegen und seine Reue ausdrücken wolle. Strittig könnte dagegen werden, ob die Mordmerkmale Heimtücke und niedrige Beweggründe erfüllt sind. Den Ansturm der zahlreichen Fotografen und Kamerateams zum Prozessauftakt ließ er mit verschränkten Armen, gebeugtem Kopf und geschlossenen Augen über sich ergehen. Er trug - wie alle im Gerichtssaal - eine Corona-Schutzmaske.