APA - Austria Presse Agentur

Tote bei schweren Kämpfen in Afghanistan

In Afghanistan setzen die militant-islamistischen Taliban ihre Offensiven im Land fort. In der Nacht auf Sonntag (Ortszeit) griffen sie ein weiteres Bezirkszentrum in der Provinz Faryab im Norden des Landes an. Vor der Polizeistation im Zentrum des Bezirks Qaysar sei eine Autobombe detoniert. Der örtliche Polizeichef und mindestens acht seiner Polizisten seien ums Leben gekommen, sagte der Bezirksgouverneur Abdul Baki Hashimi der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.

Seit dem Beginn des Abzugs der internationalen Truppen aus Afghanistan haben die Taliban ihre Angriffe in dem Krisenland intensiviert. Mindestens sieben Bezirke sind seither an sie gefallen, drei alleine seit Donnerstag in der Nacht (Ortszeit). Die Taliban hätten die Polizeistation und ein daneben liegendes Gebäude der Ortsverwaltung übernommen und mehrere Sicherheitskräfte gefangen genommen, sagte Hashimi. Die Islamisten versuchten nun, das Gebäude der Bezirksverwaltung, eine Einheit der Armee und des Geheimdienstes NDS zu überrennen.

Mindestens zwei Sicherheitskräfte seien auch im Dorf Kohi in dem Bezirk getötet worden, das neben dem Bezirkszentrum als einziges noch unter Kontrolle der Regierung sei. Einem Provinzrat zufolge sind die Verluste der Regierung noch viel höher. Bis zu 30 Sicherheitskräfte seien ums Leben gekommen.

Experten befürchteten eine Zunahme an Taliban-Angriffen mit Beginn des Abzugs der US- und anderer NATO-Truppen. Es ist unklar, wie sehr die internationalen Truppen aktuell die Sicherheitskräfte der Regierung noch unterstützen. Der Abzug soll bis spätestens 11. September abgeschlossen sein.