Ein Toter bei Raketenangriff auf ukrainische Stadt Krywyj Rih
In einem in sozialen Netzwerken verbreiteten Video war ein klaffendes Loch in einem neun Stockwerke hohem, brennenden Gebäude zu sehen. Wie das ukrainische Innenministerium mitteilte, kam bei dem russischen Angriff mindestens ein Mensch ums Leben. Es wurden weitere Opfer befürchtet, weil Menschen unter den Trümmern begraben worden könnten, hieß es.
Krywyj Rih ist die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Mitte Juni waren dort bei einem russsichen Raketenangriff auf ein fünfstöckiges Wohngebäude mehrere Menschen ums Leben gekommen.
Drohnenattacke auf Ukraine
Unterdessen meldeten die Behörden der russischen Grenzregionen zur Ukraine neue Drohnenattacken und Schäden. Die ukrainischen Streitkräfte hätten in der Nacht zum Montag einen Anschlag auf ein Behördengebäude im Raum Trubtschewsk verübt, teilte der Gouverneur der Region Brjansk, Alexander Bogomas, bei Telegram mit. Es gebe Schäden am Dach und an den Fenstern des Gebäudes. Verletzte gab es demnach nicht.
Auch im Gebiet Rostow berichtete Gouverneur Wassili Golubew von Zerstörungen in der Siedlung Daraganowka nach einem Zwischenfall mit einer Drohne. Experten des Verteidigungsministeriums klärten nun deren Herkunft. Beschädigt worden seien ein Haus und ein Auto, sagte Golubew zu dem Vorfall vom Sonntagabend. Verletzt worden sei niemand. In sozialen Netzwerken kursierten Videos von einem zerstörten Gebäude nach einer Explosion, aus den Trümmern stieg Rauch auf. Bewohner berichteten von massiven Schäden.
Die Ukraine berichtete auch wieder von schweren Kämpfen mit den russischen Invasionstruppen vor allem im Nordosten des Landes. Selenskyj bezeichnete den Sonntag als "einen guten Tag, einen starken Tag" an der Front, insbesondere in der Nähe der Stadt Bachmut, die im Mai nach monatelangen Kämpfen von russischen Truppen erobert wurde.
Die russischen Truppen hätten in den vergangenen Tagen im Nordosten fast ununterbrochen angegriffen, sagte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Sonntagabend. Die ukrainischen Streitkräfte hielten aber ihre Stellungen und hätten den Feind teils auch zurückgedrängt und ihm dabei schwere Verluste zugefügt. Ziel des russischen Militärs sei es, die ukrainischen Streitkräfte dort zu binden und so vom Kampf um eine Rückeroberung von Bachmut abzulenken. Im Süden habe die Ukraine bei ihrer Gegenoffensive inzwischen 200 Quadratkilometer zurückerobert. Doch seien die Vorstöße wegen stark befestigter Stellungen der russischen Armee und Minenfeldern begrenzt.
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