Toter bei russischem Angriff auf Region Kiew

Angriff auf Kiew
Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Region Kiew ist Behördenangaben zufolge ein Mensch getötet worden. Mindestens vier weitere Menschen seien verletzt worden, teilte der Gouverneur der Hauptstadt-Region, Mykola Kalaschnyk, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Zudem seien mehrere Häuser in Brand geraten. Insgesamt seien mindestens fünf Häuser und zwei Mehrfamilienhäuser beschädigt worden.

In einem Wohnhaus, in dem infolge des Angriffs ein Feuer ausgebrochen sei, sei die Leiche eines Zivilisten gefunden worden. In der Region Kiew und dem östlichen Teil der Ukraine galt ab Dienstagabend für mehrere Stunden Luftalarm. Der Bürgermeister der Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, berichtete auf Telegram von einem Luftangriff. Von russischer Seite gibt es zunächst keine Stellungnahme.

Russen zerstören 128 ukrainische Drohnen

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau fingen die Russen in der Nacht 128 ukrainische Drohnen ab und zerstörten diese. Allein 83 Drohnen seien über der Oblast Krasnodar im Süden Russlands abgeschossen worden.

Über mögliche Schäden und das ganze Ausmaß des ukrainischen Angriffes macht das Ministerium keine Angaben. Krasnodar liegt am Schwarzen Meer und ist mit der bereits 2014 von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim über die Brücke von Kertsch verbunden.

Russland arbeitet an Austausch von Kindern mit Ukraine

Russland arbeitet der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti zufolge an einem Austausch von Kindern mit der Ukraine. 16 Kinder aus der Ukraine sollten nach Russland geholt und zehn Kinder mit Verwandten in der Ukraine zusammengeführt werden, meldete die Agentur und zitierte die russische Beauftragte für Kinderrechte, Maria Lwowa-Belowa.

"Wir haben ein klares Mandat des Präsidenten, dass wir nur mit vollwertigen Rechtsvertretern zusammenarbeiten, das heißt mit Verwandten und Eltern, die Rechtskraft besitzen und für ihre Kinder sorgen können", sagte Lwowa-Belowa unter Verweis auf Präsident Wladimir Putin. Durch diese Kanäle seien derzeit 95 Kinder mit ihren Verwandten in der Ukraine wiedervereint worden und 17 Kinder nach Russland zurückgekehrt.

Die Ukraine hat dem Ministerium für Reintegration zufolge bisher 1.277 Kinder zurückgeholt, unter anderem über nichtstaatliche Organisationen und eigene Initiativen. Nach ukrainischen Angaben wurden während des Krieges mehr als 19.500 Kinder ohne die Einwilligung ihrer Angehörigen oder Erziehungsberechtigten nach Russland oder in von Russland besetzte Gebiete verschleppt. Die Ukraine bezeichnet dies als Kriegsverbrechen, die der UNO-Definition von Völkermord entsprechen.

Kommentare