APA - Austria Presse Agentur

Tourismusbranche wartet sehnsüchtig auf Öffnungsdatum

Die Tourismusbranche, die seit Anfang November wegen Corona behördlich lahmgelegt ist, wartet sehnsüchtig auf einen Termin für die Hotelöffnung.

Insidern zufolge könnte es zu Pfingsten, also gegen Ende Mai, soweit sein - freilich je nach Infektionslage. Die Wirtschaftskammer wünscht sich zudem baldige Klarheit darüber, "ab wann eine Einreise ohne Quarantäne, selbstverständlich mit negativem PCR-Test oder Corona-Impfung, möglich ist", so die Branchensprecher. Denn eine quarantänefrei Einreise sei "eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Sommersaison", betonten die Obfrau des Fachverbandes Hotellerie in der WKÖ, Susanne Kraus-Winkler, und der Obmann des Fachverbandes der Reisebüros, Gegor Kadanka, am Freitag in einer gemeinsamen Stellungnahme.

"Europaweit ist das Rennen um den Sommergast eröffnet, in wenigen Wochen beginnen die Ferien", mahnte Kraus-Winkler. "Neben unseren treuen inländischen Gästen brauchen wir Gäste aus dem Ausland und diese werden nur buchen und zu uns kommen, wenn sie die konkreten Einreiseregelungen kennen." Österreich dürfe hier nicht ins Hintertreffen geraten. Viele Sommerdestinationen wie Griechenland oder Kroatien hätten bereits konkrete Einreiseregelungen veröffentlicht.

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Die derzeit geltende Einreiseverordnung sehe mit wenigen Ausnahmen eine 10-tägige Quarantäne mit der Möglichkeit des Freitestens nach fünf Tagen vor. "Damit wird sowohl der Outgoing- als auch der Incoming-Tourismus unmöglich gemacht", hält Kadanka fest. Kaum ein Reisender nehme eine Quarantäne von mindestens 5 Tagen bei (Wieder-)einreise nach Österreich in Kauf. "Für den Sommerurlaub müssen unsere Betriebe, aber auch die reisefreudigen Österreicherinnen und Österreicher deshalb möglichst rasch wissen, ab wann eine quarantänefreie Einreise wieder möglich ist."

Mit dem gestrigen Start der Öffnungskommission auf nationaler Ebene und der Verständigung auf den Grünen Pass auf EU-Ebene seien "zwei wichtige Schritte zum Restart der Reisebüro- und Beherbergungsbranche" gesetzt worden, befinden die beiden Tourismusexperten. "Als Branche haben wir alle Vorkehrungen getroffen, um eine sichere Sommerdestination für unsere Gäste zu sein."

Im Sommer 2019, also im Jahr vor der Coronakrise, generierten ausländische Urlauber mehr als zwei Drittel aller Saisonnächtigungen in den heimischen Beherbergungsbetrieben - mit 55,6 von insgesamt 78,9 Millionen Buchungen. Allein die Deutschen sorgten dabei für knapp 30 Millionen Übernachtungen. Einer aktuellen Gäste-Umfrage der nationalen Tourismusmarketing-Organisation Österreich Werbung zufolge planen 71 Prozent der Deutschen heuer einen Sommerurlaub, immerhin 13 Prozent wollen nach Österreich kommen.