APA - Austria Presse Agentur

Transporteure fordern Lang-Lkw zur Erreichung der Klimaziele

Die Transportbranche hat heute eine Reihe von Forderungen an die Politik präsentiert, eine davon ist die Zulassung von längeren Lkw. Dies wäre auch ökologisch sinnvoll, da dadurch weniger Güterverkehr anfallen würde. Österreich sei hier "Schlusslicht" in Europa. Bei alternativen Antrieben müsse es mehr Forschung und Förderung geben. "Die Politik ist gefordert, mehr zu fördern, nicht zu behindern", so Alexander Friesz, Präsident des Zentralverbandes Spedition & Logistik.

Die Bahn alleine könne jedenfalls nicht das ständig steigende Güteraufkommen stemmen, so der Tenor der Transporteure. Selbst bei optimistischer Annahme werden die Klima- und Verkehrsziele der Politik nicht zu halten sein, warnt Sebastian Kummer, Vorstand des Instituts für Transportwirtschaft an der WU Wien. Zu bedenken sei auch die Konkurrenz zwischen Güter- und Personenverkehr. Durch das 1-2-3-Ticket werde der Personentransport zunehmen, was auf Kosten der Güterkapazität gehe. Diese sei auf der Westbahn westlich von Linz ohnehin schon nahe am Limit.

"Österreichs Straßen werden als eine Folge davon mit erwarteten plus 49 Prozent Transportvolumen bis 2040 für weitere Jahrzehnte mehr Güterverkehr tragen als Schiene, Binnenschifffahrt und Flugverkehr", gibt Friesz zu bedenken. Selbst bei 2,2 Prozent jährlichem Anstieg des Schienengüterverkehrs könne laut Wissenschaft die Bahn das Gesamtwachstum nicht auffangen. Der Straßengüterverkehr werde nochmals um die Hälfte des Volumens von 2019 wachsen. Was dies bedeute konkretisierte Kummer: "49 Prozent mehr Güterverkehr im Jahr 2040 bedeuten jährlich 20 Millionen Tonnen mehr CO2-Emissionen. Laut EU-Klimazielen müssten die Emissionen im Güterverkehr 2050 aber bei null liegen, in Österreich sogar schon im Jahr 2040."