APA - Austria Presse Agentur

TransporteurInnen fordern von Grünen "technologische Diversität"

Die TransporteurInnen haben heute ein dickes Paket an Wünschen an die Regierung deponiert – und hier in erster Linie an die Grünen, die mit Leonore Gewessler die Verkehrsministerin stellen.

Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport in der WKÖ, forderte heute eine "technologische Diversität" von den Grünen. Es gehe nicht nur um eine Diskussion Verbrennungsmotor versus Elektroantrieb.

Es gehe um die Speicherung der Energie, und hier seien Batterien eine Möglichkeit von mehreren, wie etwa eFuels, Gas (LNG) und Wasserstoff. Wobei letzteres noch lange dauern werde, alternative Treibstoffe auf Basis von Agrarrohstoffen ließen sich weit rascher umsetzen. Aufgabe der Politik sei es, auf Basis von Zahlen und Fakten zu agieren. So verweist Klacska auf die knapp über fünf Millionen Pkw, die in Österreich angemeldet sind. Diese auf Elektromobilität umzustellen würde seine Zeit brauchen.

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Österreich benötige eine "standortverträgliche Transformation", bei der es um Anreize, nicht um Verbote gehe. Und um eine europaweite Koordination. Vorstellbar seien etwa Fondsmodelle für Infrastrukturvorhaben im Ausland, an denen sich Österreich beteiligt und die zur Entlastung des Transits hierzulande beitragen. Nach wie vor liege auf der Donau in den Anrainerstaaten sehr viel Potenzial brach. Um dieses zu nutzen, müsste die Fahrtrinne aber stellenweise vertieft werden.

Neben der Transformation des Verkehrs zur Erfüllung der Klimaziele beschäftigt die Branche der Fachkräftemangel mehr denn je. Hier stehe die Branche auch in Konkurrenz zu anderen Sektoren, die ebenfalls einen Beschäftigtenmangel haben. An der Bezahlung hapert es nicht, die liege ohnehin sehr oft über dem Kollektivvertrag, betonte Klacska. Und drei Viertel der Lkw-Fahrten würden im Umkreis von 150 Kilometer stattfinden, also ohne Übernachtung im Fahrerhaus. Aber nach wie vor ist der Job eine Männerdomäne, die Rekrutierung von weiblichen Nachwuchs verläuft sehr schleppend. "Da tun wir uns schwer", so Klacska am Mittwoch vor Journalisten.

Im heute präsentierten Wirtschaftsbarometer der Wirtschaftskammer, der halbjährlich erscheint, gibt es hingegen durchaus Lichtblicke für die Branche. "Die Räder drehen sich wieder, es läuft wieder in halbwegs normalen Bahnen", erklärte Klacska. Wobei aber die Geschäftslage noch nicht so positiv sei wie die Auftragslage. 57 Prozent der 271 befragten Personen aus dem Verkehrsbereich erachten ihren Auftragsbestand als "zumindest ausreichend". Als größte Herausforderung für 2021/22 stehen die Befragten den Fachkräftemangel, die Reisebeschränkungen und die Arbeitskosten.