APA - Austria Presse Agentur

Treffen von Westbalkan- und EU-Regierungschefs in Tirana

Die Staats- und Regierungschefs des Berliner Prozesses treffen am Montag zu ihrem jährlichen Gipfel in der albanischen Hauptstadt Tirana zusammen. Der Berliner Prozess wurde 2014 ins Leben gerufen, um die regionale Zusammenarbeit der sechs Westbalkan-Staaten, welche eine EU-Mitgliedschaft anstreben, zu fördern. Österreich ist durch Außenminister Alexander Schallenberg vertreten, der statt Bundeskanzler Karl Nehammer (beide ÖVP) anreist.

Die sechs EU-Bewerber auf dem Westbalkan sind Albanien, Bosnien-Herzegowina, der Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien. Seitens der EU-Länder federführend beim Berliner Prozess sind Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Bulgarien, Griechenland, Polen und Slowenien. Mit an Bord sind außerdem etwa die EU-Kommission und internationale Finanzinstitute, denn der Berliner Prozess fördert - unabhängig vom regulären Stabilisierungs- und Beitrittsprozess - konkrete Regionalprojekte, beispielsweise im Verkehrs- und Energiebereich.

Am Montag in Tirana angesagt haben sich neben Schallenberg unter anderem der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die bereits am Sonntag albanische Politiker getroffen hat, und EU-Ratspräsident Charles Michel. Die erste von zwei Arbeitssitzungen beschäftigt sich mit einem gemeinsamen regionalen Wirtschaftsmarkt und dessen Anbindung an den EU-Binnenmarkt, die zweite Arbeitssitzung dreht sich um Digitalisierung und "Grünen Wandel". Beim Arbeitsessen dazwischen geht es um die oft konfliktbeladenen Beziehungen zwischen vielen der Westbalkan-Staaten.