APA - Austria Presse Agentur

Trump beschimpfte kritische Journalisten als "Fälscher"

US-Präsident Donald Trump ist dem Galadinner der Hauptstadtpresse in Washington erneut ferngeblieben und hat stattdessen bei einer Wahlkampfveranstaltung kritische Medien angegriffen. "Fake News" bescheinigte ihnen Trump vor Tausenden jubelnden Anhängern bei seinem Auftritt am Samstagabend in Green Bay im US-Staat Wisconsin. "Sie sind Fälscher."

Das Publikum skandierte daraufhin Sprechchöre, in denen der Sender CNN verunglimpft wurde. Der Republikaner quittierte die Slogans mit breitem Grinsen und sagte, CNN verliere Zuschauer, weil niemand dem Sender mehr glaube. Allerdings gehört Glaubwürdigkeit nicht zu Trumps bekanntesten Attributen: Seit seinem Amtsantritt im Jänner 2017 haben die Faktenchecker der "Washington Post" mehr als 9.450 falsche oder irreführende Aussagen des Präsidenten verzeichnet.

Trump blieb dem Galadinner am Samstag zum dritten Mal in Folge fern. CNN hatte vor wenigen Tagen berichtet, dass der Präsident alle Mitarbeiter angewiesen habe, die Veranstaltung zu boykottieren. Trumps Sprecherin Sarah Sanders - die mit ihm in Green Bay war und die er aufs Podium bat - sagte, im vergangenen Jahr sei sie bei einer Veranstaltung gewesen, bei der sie weniger willkommen gewesen sei.

Sanders spielte auf das Galadinner der Hauptstadtpresse im vorigen Jahr an, bei der die Kabarettistin Michelle Wolf sie heftig angegriffen hatte. Kritiker meinten, Wolf sei mit ihren Rundumschlägen gegen Trump und Sanders zu weit gegangen. Trump kündigte kürzlich an, dass er nicht an der Veranstaltung teilnehmen werde, die er "so langweilig und so negativ" nannte.

Der Präsident wirft Medien regelmäßig vor, gezielt Falschmeldungen zu verbreiten, und bezeichnet Journalisten als "Feinde des Volkes". Das jährliche Galadinner wird von der "White House Correspondents' Association" organisiert, einer Vereinigung von Journalisten, die über das Weiße Haus berichten.