US-Wahl: Trump und Harris streiten über Regeln für TV-Duell
Im Zentrum der Auseinandersetzung stehen die Mikrofone - und die Frage, ob diese stumm geschaltet werden, wenn der politische Gegner spricht. Ein Sprecher des Wahlkampfteams der Demokratin Harris teilte mit, dass man es bevorzuge, dass die Mikrofone beider Kandidaten während der gesamten Übertragung angeschaltet bleiben.
Einschätzung: Trump möchte stumm bleiben
"Wir gehen davon aus, dass Trumps Berater das stumme Mikrofon bevorzugen, weil sie nicht glauben, dass ihr Kandidat sich 90 Minuten lang präsidial verhalten kann", hieß es in einem Statement, das US-Medien vorlag.
Der Republikaner Trump hatte bereits am Wochenende gegen den Sender ABC gewettert, der die Debatte am 10. September (Ortszeit/11. September MESZ) ausrichten wird. Er fragte, warum er daran überhaupt teilnehmen sollte - zuvor hatte er dem Duell zugestimmt. Nun schrieb er auf seiner Plattform Truth Social, Harris weigere sich, Interviews zu geben, und nun wolle sie die Regeln der Debatte auf "ABC Fake News" ändern. Ein Sprecher Trumps teilte mit: "ABC hat genau dieselben Debatten-Regeln wie CNN angeboten, und wir haben sie akzeptiert - ebenso wie das Harris-Lager."
Damit bezog sich der Sprecher auf das TV-Duell zwischen Trump und dem damaligen demokratischen Präsidentschaftsbewerber, US-Präsident Joe Biden. Bei dem Duell waren die Mikrofone desjenigen, der gerade nicht sprach, stummgeschaltet.
Die beiden traten bei einer von CNN ausgerichteten Debatte im Juni gegeneinander an. Bidens katastrophaler Auftritt führte zu seinem Rückzug aus dem Wahlkampf, US-Vize Harris geht nun für die Demokraten bei der Präsidentenwahl am 5. November gegen Trump ins Rennen.
Biden wollte ebenso stumm geschaltet werden
Die Stummschaltung im Duell Biden-Trump soll Berichten zufolge auf Bidens Team zurückgegangen sein. Damit hätten die Demokraten verhindern wollen, dass Trump den 81 Jahre alten Demokraten ständig unterbreche. Später beklagte sich Biden, Trump habe ihm dazwischen gequatscht und somit aus dem Konzept gebracht.
Da die Mikros aber stumm geschaltet gewesen seien, habe das niemand mitbekommen. Nach der Debatte kamen Beobachter zu dem Schluss, dass - anders als geplant - Trump die stumm geschalteten Mikros eher geholfen hätten, weil der 78-Jährige durch sie kontrollierter gewirkt habe.
Trump hatte dem Sender ABC News, bei dem die Debatte stattfinden soll, in einer Botschaft auf seiner Online-Plattform Truth Social am Sonntagabend (Ortszeit) aber auch vorgeworfen, gegen ihn voreingenommen zu sein. Er stellte die Frage: "Warum sollte ich eine Debatte gegen Kamala Harris auf diesem Netzwerk machen?".
"Parteiisches Interview"
Trump bezeichnete den Sender als "ABC Fake News". Er zeigte sich verärgert über die Berichterstattung des Senders am Sonntag, in der ein Reporter ein "lächerliches und parteiisches Interview" mit dem republikanischen Senator Tom Cotton geführt habe. Die bei dem Sender aufgetretenen Politexperten nannte er eine "sogenannte Diskussionsgruppe von Trump-Hassern". Trump sagte den Termin für das Fernsehduell zwar nicht ab. Jedoch erklärte er, der Sender habe "viele Fragen zu beantworten".
ABC News hatte vor zweieinhalb Wochen bekanntgegeben, dass Trump und Harris am 10. September bei dem Sender gegeneinander antreten würden. Sowohl der Republikaner als auch die Demokratin hätten ihren Teilnahme zu diesem Termin bestätigt, teilte der Sender damals mit. Es ist die bisher einzige Fernsehdebatte vor der Wahl am 5. November, die zwischen der Vizepräsidentin und dem Ex-Präsidenten angesetzt ist.
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