APA - Austria Presse Agentur

Truss muss sich Fragen der Parlamentarier stellen

Die britische Premierministerin Liz Truss muss sich am Mittwoch erstmals seit der demütigenden Abkehr von ihrer Steuerpolitik den Fragen der Abgeordneten im Unterhaus stellen. Für Truss steht dabei viel auf dem Spiel. Ein schwacher Auftritt könnte die angeschlagene Regierungschefin weiter schwächen, so die Erwartung. Die Opposition hatte bereits am Montag vergeblich gefordert, Truss solle Rede und Antwort stehen.

Dass die Premierministerin stattdessen ihren neuen Finanzminister Jeremy Hunt vorschickte und wortlos im Parlament zuhörte, wie er ihre geplanten Steuererleichterungen fast komplett zurücknahm, brachte ihr schwere Kritik ein. Die 180-Grad-Wende in der Steuerpolitik galt als unausweichlich, nachdem die ohne Gegenfinanzierung vorgestellten Erleichterungen schwere Turbulenzen an den Finanzmärkten ausgelöst hatten. Ex-Finanzminister Kwasi Kwarteng musste deshalb am vergangenen Freitag seinen Stuhl räumen.

Auch die Regierungschefin gilt sechs Wochen nach ihrem Amtsantritt bereits als so gut wie erledigt. Umfragen zufolge haben 80 Prozent der Briten eine negative Meinung von der konservativen Politikerin. Mehr als die Hälfte der Mitglieder der Konservativen wünscht sich ihren Rücktritt. Die Partei liegt in der Wählergunst inzwischen weit hinter Labour zurück.