APA - Austria Presse Agentur

Istanbul-Anschlag: Türkei macht militante KurdInnen verantwortlich

Die türkische Regierung macht militante KurdInnen aus Syrien für den Bombenanschlag in Istanbul verantwortlich.

Der Befehl für den Anschlag sei aus der nordsyrischen Stadt Kobane gekommen, sagte Innenminister Süleyman Soylu am Montag. Dort sind die türkischen Streitkräfte in den vergangenen Jahren mehrfach gegen die syrisch-kurdische Miliz YPG vorgegangen, die von Ankara als Terrororganisation und Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK angesehen wird. 

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22 Verdächtige festgenommen

Die Person, die mutmaßlich die Bombe in der Istanbuler Einkaufsstraße Istiklal gelegt haben soll, sei zudem durch die nordsyrische Region Afrin gereist, sagte Soylu. Diese Person sei festgenommen worden. Daneben seien etwa 21 weitere Verdächtige festgenommen worden. Im Fernsehen wurden Bilder gezeigt, wie offenbar eine Frau ein Paket am Tatort ablegte.

Bei dem Anschlag in der belebten Einkaufsstraße in der Bosporus-Metropole sind am Sonntag sechs Menschen getötet und mehr als 80 Menschen verletzt worden. 31 Verletzte wurden den Behörden zufolge am Montag noch im Krankenhaus behandelt, zwei von ihnen befanden sich demnach in kritischem Zustand. Istanbul und andere türkische Städte waren in der Vergangenheit wiederholt von politisch motivierten Anschlägen militanter kurdischer und auch islamistischer Gruppen erschüttert worden.