Türkische Baufirma baut zweite Karawankentunnel-Röhre

In Österreich hat der Tunnelbau bereits begonnen
Der türkische Baukonzern Cengiz Insaat hat nun offiziell den Zuschlag für den Bau der slowenischen Seite der zweiten Röhre des Karawankentunnels nach Österreich bekommen. Der Aufsichtsrat der slowenischen Autobahngesellschaft DARS bestätigte am Freitagabend die Vergabe des Bauauftrags an das türkische Unternehmen. Der Wert des Auftrags beträgt 98,5 Millionen Euro.

DARS rechnet damit, den Vertrag im kommenden Jänner zu unterzeichnen. Die Bauarbeiten sollen dann spätestens im März beginnen, wie die Nachrichtenagentur STA berichtete. Auch mögliche Beschwerden dürften den Baustart nicht mehr gefährden, hieß es.

Dass Cengiz den Auftrag bekommen wird, war inoffiziell schon Anfang des Monats klar, nachdem der türkische Konzern in direkten Verhandlungen mit drei ausgewählten Bietern das günstigste Angebot gelegt hatte. Neben Cengiz standen auch die Wiener Implenia Österreich im Konsortium mit ihrer Schweizer Konzernmutter und der slowenischen Baufirma CGP Novo mesto sowie das slowenisch-türkische Konsortium aus Kolektor CGP, Riko und Yapi Merkezi in der engeren Auswahl.

Von Cengiz hieß es damals, dass man sich bemühen werde, die österreichische Seite einzuholen. In Kärnten wird die zweite Tunellröhre seit September 2018 gebohrt. Der Tunnel wird insgesamt 7,9 Kilometer lang, wovon 4,4 Kilometer auf österreichischem Staatsgebiet liegen.

Das war in Slowenien bereits der zweite Anlauf, den Bauauftrag für den Karawankentunnel zu vergeben. Die erste Ausschreibung wurde bereits im Dezember 2017 veröffentlicht, zahlreiche Einsprüche haben das Verfahren aber massiv verzögert. Vor einem Jahr wurde der Auftrag an Cengiz annulliert. Aus Zeitgründen gab es keine Neuausschreibung, stattdessen wurden direkte Verhandlungen mit ausgewählten Bewerbern aus der ersten Ausschreibung geführt. Der türkische Baukonzern war der günstigste Bieter in beiden Anläufen gewesen.

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