APA - Austria Presse Agentur

Türkise schießen sich in Inseraten-Causa auf SPÖ ein

Nach den Aussagen der Meinungsforscherin Sabine Beinschab in der Inseraten-Causa ist die ÖVP bemüht, die Aufmerksamkeit auch in andere Richtungen zu lenken.

Beinschab hatte bei ihrer Einvernahme angegeben, während ihrer Tätigkeit für die Karmasin Motivforschung auch Wünsche der SPÖ erhalten zu haben. Diese "Umfragen-Manipulationsvorwürfe" müssten aufgeklärt werden, verlangte ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner am Samstag in einer Aussendung.

Die ÖVP, der in der Inseraten-Causa die Manipulation von Umfragen in der Vergangenheit vorgeworfen wird, sieht sowohl die Bundes-SPÖ als auch die burgenländische Landespartei durch die Aussagen Beinschabs belastet. Jener Mitarbeiter, der laut der Meinungsforscherin in der Vergangenheit Umfragen zu Gunsten der SPÖ manipuliert haben soll, arbeitet nämlich seit Mitte 2020 für den burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Sachslehner bezeichnete ihn auch als ehemaligen "Vertrauensmann des verurteilten Dirty-Campaigning-Beraters Tal Silberstein".

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Die Volkspartei habe sich "zu jeder Zeit einhundertprozentig an der Aufklärung aller Vorwürfe" beteiligt, konstatierte Sachslehner und sieht diese - wie auch der hauptbetroffene ehemalige Bundeskanzler Sebastian Kurz - durch die Aussagen Beinschabs "endlich in Luft aufgelöst". Nun erwarte man auch von der SPÖ, "dass sie ihre Verantwortung ernst nimmt und die schwerwiegenden Vorwürfe gegen die eigene Partei aufklärt", befindet die ÖVP-Generalsekretärin.

Unterstützung erhielt Sachslehner durch den burgenländischen ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas, der Landeshauptmann Doskozil ebenfalls in einer "Umfragen-Affäre" angekommen sieht.

Ein wildes "Um-sich-Schlagen nach dem klassischen ÖVP-Muster 'tricksen, tarnen, täuschen'" und damit ein reines Ablenkungsmanöver sieht SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch in den Vorwürfen der Türkisen. Der wiederholte Versuch, die SPÖ mit den Vorwürfen rund um das "Projekt Ballhausplatz" in Verbindung zu bringen, sei "völlig absurd".