APA - Austria Presse Agentur

Gletscherleiche in Osttirol entdeckt: über 20 Jahre vermisst

Ein Bergführer hat Mitte August am Schlatenkees auf einer Seehöhe von 2.900 Metern im Gemeindegebiet von Matrei in Osttirol die Leiche eines vermutlich seit 2001 vermissten damals 37-jährigen Tourengehers entdeckt.

Wenige Meter unter dem Auffindungsort befand sich ein Rucksack, der laut Polizei "augenscheinlich" der Gletscherleiche zuzuordnen sei. Dort wurde neben Bargeld eine Bankkarte sowie ein Führerschein aufgefunden.

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Identitätsfeststellung

Um die Identität zweifelsfrei bestätigen zu können, werde jedoch noch auf die Ergebnisse eines DNA-Abgleichs gewartet. Dies könne einige Wochen dauern, hieß es. Der Österreicher dürfte am Gletscher verunglückt sein. Die Leiche wurde vom Polizeihubschrauber geborgen.

Erst Ende Juni wurden am Schlatenkees ebenfalls Leichenteile bzw. Knochen entdeckt. Diese dürften laut Polizei "einige Jahrzehnte" dort gelegen haben. Die Identität war nach wie vor unklar, Ergebnisse einer DNA-Untersuchung waren zuletzt noch ausständig.

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Der Gletscher liegt in der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern, östlich des Großvenedigers. Ein ähnlicher Fund am Schlatenkees war übrigens im Jahr 2011 bekannt geworden. Damals hatte ein Alpinist am Rande des Gletschers Skelettteile eines Menschen und einen genagelten Bergschuh gefunden. Polizisten, die mit einem Hubschrauber zur Fundstelle geflogen wurden, stellten zudem wenig später unterhalb der Kristallwand in 2.350 Metern Höhe zwei Oberschenkelknochen, einen Unterschenkelknochen und zwei Beckenknochen sicher. Diese gehörten vermutlich einem dort seit 1957 vermissten Einheimischen.