Ukraine begeht zehnten Jahrestag der pro-westlichen Wende

Selenskyj würdigt die pro-westliche Wende in der Ukraine 2013
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die pro-europäischen Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew vor zehn Jahren als "ersten Sieg" im Krieg gegen Russland bezeichnet. "Der erste Sieg im heutigen Krieg trug sich zu. Ein Sieg über die Gleichgültigkeit. Ein Sieg des Mutes. Ein Sieg der Revolution der Würde", erklärte Selenskyj am Dienstag anlässlich des Jahrestags der pro-westlichen Protestbewegung.

Am Maidan-Platz im Zentrum Kiews hatten Ende 2013 die pro-europäischen, Monate andauernden Proteste in der Ukraine begonnen. Bei deren Niederschlagung durch die damalige, russlandfreundliche Staatsmacht verloren mehr als hundert Menschen ihre Leben. Die Demonstrationen führten drei Monate später zum Sturz der Regierung des Kreml-treuen Präsidenten Viktor Janukowitsch.

Im Krieg Russlands gegen die Ukraine waren unterdessen auch am Jahrestag Todesopfer zu beklagen: Bei Raketenangriffen auf die östliche Region Donezk wurden nach ukrainischen Angaben am Dienstag zwei Menschen getötet und sechs verletzt. Raketen hätten ein Krankenhaus in der Stadt Selydowe und ein Kohlebergwerk getroffen, teilte Innenminister Ihor Klymenko im Nachrichtendienst Telegram mit. "Zwei Gebäude des Krankenhauses wurden beschädigt, sechs Zivilisten wurden verletzt. Unter den Trümmern könnten sich Opfer befinden, die Suchaktionen gehen weiter", erklärte Klymenko. Bei dem Angriff auf das Kohlebergwerk sei ein Arbeiter getötet worden. In Charkiw wurde ein Mensch nach Angaben des örtlichen Gouverneurs getötet.

Wie im letzten Winter erwartet Kiew auch für die kommenden Monate Angriffe auf seine Städte sowie die Infrastruktur für die Energie-und Wärmeversorgung des Landes. Nach den russischen Angriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur im vergangenen Winter saßen tausende Menschen lange Zeit in Kälte und Dunkelheit fest. Seitdem hat Kiew mehr Luftabwehrsysteme von seinen westlichen Verbündeten erhalten, auch von Deutschland.

Russische Marineinfanterie hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ein Vordringen ukrainischer Streitkräfte am Ostufer des Flusses Dnipro und auf Inseln an der Flussmündung in der Südukraine gestoppt. Das teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Es veröffentlichte ein Video, in dem Marinesoldaten der 810. Garde-Marineinfanteriebrigade zu sehen sind, wie sie verschiedene Waffen abfeuerten. Der Ausgang der Kämpfe ging aus den Aufnahmen nicht hervor.

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