APA - Austria Presse Agentur

Ukrainisches AKW angeblich erneut beschossen

Die von Russland eingesetzte Verwaltung in der besetzten, ukrainischen Stadt Enerhodar hat einen erneuten Beschuss des Geländes, auf dem das Atomkraftwerk Saporischschja liegt, gemeldet.

Sie machte ukrainische Soldaten dafür verantwortlich, wie die russische Nachrichtenagentur TASS berichtete. Das größte AKW in Europa geriet in den vergangenen Wochen mehrfach unter Beschuss. Die Kriegsparteien geben sich dafür gegenseitig die Schuld.

Experten der in Wien ansässigen Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) sind auf dem Weg zum AKW Saporischschja. Es wird erwartet, dass sie dort in den nächsten Tagen eine Inspektion aufnehmen. "Wir müssen die Sicherheit der größten ukrainischen und europäischen Nuklearanlage gewährleisten", twitterte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die russischen Truppen unterdessen aufgefordert, vor einer Offensive seiner Streitkräfte in der Nähe der Stadt Cherson zu fliehen. "Die Ukraine holt sich ihr Land zurück", sagt er in seiner täglichen Ansprache. Die ukrainischen Truppen würden die russische Armee "bis an die Grenze" jagen. "Wenn sie überleben wollen, ist es für das russische Militär an der Zeit abzuhauen. Geht nach Hause."

Russland hat laut eigenen Angaben die ukrainische Offensive in den besetzten Gebieten Cherson und Mykolajiw im Süden des Landes abgewehrt. Die Angriffe hätten an drei Stellen stattgefunden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Dabei hätte die ukrainische Seite schwere Verluste erlitten, hieß es weiter. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht. Die ukrainische Führung hatte seit Juni immer wieder eine größere Gegenoffensive im Süden angekündigt.