Ukrainisches AKW Saporischschja erneut ohne externen Strom

Das Atomkraftwerk Saporischschja hat wieder externen Strom
Das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist erneut komplett von der externen Stromversorgung abgeschnitten.

Das teilte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO/IAEA), Rafael Grossi, am Montag mit. "Die nukleare Sicherheitslage im Kraftwerk ist extrem gefährdet", schrieb Grossi auf Twitter.

Hochspannungsleitung durch Beschuss beschädigt

Der ukrainische Atomkonzern Enerhoatom bestätigte den Zwischenfall. Am Montagmorgen sei die das Kraftwerk versorgende Hochspannungsleitung durch Beschuss beschädigt worden. Die Kühlung würden mittels der vorhandenen Dieselgeneratoren gewährleistet. Für diese sei für zehn Tage Treibstoff vorhanden. Insgesamt sei es bereits der siebente Ausfall der Stromversorgung seit dem Beginn der russischen Besetzung im März 2022.

Gefahr eines nuklearen Unfalls

Die IAEA in Wien ist besorgt, dass ein Ausfall der Kühlsysteme zu einer Überhitzung der Brennstäbe und des Atommülls und damit zu einem nuklearen Unfall führen könnte. Seit längerem wird über eine ukrainische Gegenoffensive in der Südukraine spekuliert, die auch eine Rückholung des Atomkraftwerks vorsieht. Im Oktober vergangenen Jahres scheiterte bereits eine ukrainische Landungsoperation am Kraftwerk.

"Das kann so nicht weitergehen"

Grossi forderte erneut eine Vereinbarung zwischen Kiew und Moskau, das größte Kernkraftwerk Europas nicht anzugreifen und nicht als militärische Basis zu nutzen. "Das kann so nicht weitergehen", schrieb er.

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