APA - Austria Presse Agentur

Umbau des Buddenbrookhauses wird teurer und dauert länger

Der Umbau des Lübecker Buddenbrookhauses wird erheblich teurer als geplant. Statt wie bisher mit rund 20 Millionen Euro rechne man jetzt mit Kosten von 25 bis 30 Millionen Euro, sagte eine Sprecherin der Stadt am Dienstag. Die Hansestadt Lübeck begründete das mit der Komplexität des Bauvorhabens.

Dadurch werde sich auch die zunächst ursprünglich für Ende 2022 geplante Wiedereröffnung des Museums erneut verschieben. Jetzt gehe man von einer Wiedereröffnung im Jahr 2024 aus, sagte die Sprecherin. Zuvor hatten die "Lübecker Nachrichten" berichtet.

Das Buddenbrookhaus soll um das derzeit leer stehende Nachbarhaus erweitert werden, das die Stadt bereits vor einigen Jahren mit Hilfe der Kulturstiftung des Bundes gekauft hatte. Dadurch soll die Ausstellungsfläche verdoppelt werden. Die Mehrkosten sollen nach Angaben der Sprecherin durch Stiftungen und die Hansestadt Lübeck getragen werden.

Im neuen Buddenbrookhaus soll neben Thomas Manns berühmtem Roman "Buddenbrooks" auch dem Wirken der gesamten Schriftstellerfamilie Mann mehr Platz eingeräumt werden. Unter dem Motto "vom Elternhaus zur Menschheit" soll dort die Geschichte der "amazing family" - der "sonderbaren Familie", wie Klaus Mann sie 1936 nannte - von den Anfängen in Lübeck über das amerikanische Exil bis zur Rückkehr nach Europa nachgezeichnet werden.

Das Haus in der Mengstraße gehörte den Großeltern von Thomas Mann. In seinem Roman "Buddenbrooks" hat er dem Haus ein literarisches Denkmal gesetzt. Für den 1901 erschienenen Roman wurde Mann 1929 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.

Das Haus war im Zweiten Weltkrieg bis auf die Außenfassade zerstört worden. 1991 kaufte es die Stadt Lübeck und baute es zu einem Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum aus. 1993 wurde schließlich das Literaturmuseum Buddenbrookhaus eröffnet. Seit Ende 2019 ist das Haus für die Dauer des Umbaus geschlossen.